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Eisiges Potsdam – bisher nicht. Dieses Jahr ist der Winter noch sehr mild.

© ddp

Alles - nur kein Schnee: Warme Weihnacht

In Potsdam soll es am 24. Dezember so warm wie zuletzt vor 20 Jahren werden – 10 Grad sind vorhergesagt.

Von Katharina Wiechers

Stand:

Potsdam - Heiligabend wird in Potsdam ein Rekord erwartet – ein Wärmerrekord. Am 24. Dezember könnte es bis zu zehn Grad warm werden. Das wäre mehr als seit über 20 Jahren gemessen wurde. Grund ist ein Tiefdruckgebiet über dem Nordatlantik, wie Thomas Endrulat vom Deutschen Wetterdienst Potsdam den PNN erklärt hat. „Wie ein Schaufelrad schaufelt das Tief warme Luft von Süden zu uns“, sagt der Meteorologe. Deshalb werde es an Heiligabend wohl auch kräftigen Südwind geben.

Sturm statt weiße Weihnachten also – doch milde Temperaturen sind an Heiligabend keine Seltenheit, wie die Statistik zeigt. „Die Chance auf weiße Weihnachten liegt in unserer Region gerade einmal bei 20 Prozent“, sagt Endrulat. Tatsächlich war es in Potsdam auch in den vergangenen zwei Jahren recht mild am 24. Dezember: 2012 wurden Höchstwerte von 7,5 Grad gemessen, 2011 waren es 7,9 Grad Celsius im Maximum.

Richtig warm war es auch vor neun Jahren: 2004 wurden in Potsdam an Heiligabend Höchsttemperaturen von 8,3 Grad Celsius gemessen. Noch einmal wärmer war es 1991 mit 10,3 Grad – also ungefähr der Wert, der auch in diesem Jahr erreicht werden soll. Unangefochten sind bislang aber die Werte aus dem Jahr 1977: Damals herrschte am 24. Dezember in Potsdam 15,5 Grad Celsius – bis heute ein Rekord in der seit 1893 ununterbrochenen Zeitreihe der Potsdamer Temperaturaufzeichnung.

Die letzte weiße Weihnacht gab es in Potsdam vor drei Jahren. Im Dezember 2010 hatte es kräftig geschneit, bis zu 30 Zentimeter hoch lag der Schnee. Und auch an Heiligabend selbst gab es bei leichtem Frost noch ein paar Schneeflocken obendrauf.

Ganz das Gegenteil in diesem Jahr: Gerade mal an drei Tagen wurden auf der Wetterstation auf dem Telegrafenberg im Dezember Schnee registriert: am 6., 7. und 8. Dezember – und jeweils nur mit einem beziehungsweise drei Zentimeter Höhe. Da hatte gerade das Sturmtief „Xaver“ über der Stadt gewütet und einige Schneeflocken mit nach Potsdam gebracht.

Doch aller Wahrscheinlichkeit nach wird es im Dezember bei diesen wenigen Flocken bleiben. Denn laut Endrulat vom Deutschen Wetterdienst ist auch für die Tage nach Weihnachten kaum Änderung in Sicht. „Eine grundlegende Wetterumstellung ist bis Ende des Jahres nicht zu erwarten“, sagt er. Auch nachts bleibe es recht mild – denn der Wind wirble die Luftschichten durcheinander, sodass auch die Luft am Boden nicht auskühlt. Schlittenfahren oder Langlaufen ist in diesen Winterferien also nicht angesagt. Das bestätigt auch der 15-Tage-Trend auf der Homepage des Deutschen Wetterdienstes. Von Heiligabend bis zum 28. Dezember werden dort tagsüber Höchsttemperaturen zwischen vier und elf Grad Celsius prognostiziert. Erst danach geht es leicht nach unten, Minusgrade tauchen jedoch erstmals im neuen Jahr auf: Am 3. Januar könnte es in Potsdam tagsüber minus ein Grad kalt werden.

Dass es keine weiße Weihnachten geben soll, muss für den weiteren Verlauf dieses Winters allerdings nichts heißen. So startete der letzte Winter so richtig erst im Januar und blieb dafür länger als den meisten lieb war: Vom 11. Januar 2013 an lag in Potsdam fast an jedem Tag Schnee, und das bis zum 7. April. Sogar am Ostersonntag schneite es und es herrschten Temperaturen um den Gefrierpunkt.

Eines ist hingegen sicher: Der heutige Samstag ist der kürzeste Tag im Jahr. Die Sonne – so sie denn zu sehen ist – geht erst um 8.12 Uhr auf und schon um 15.58 Uhr wieder unter. Doch ab Sonntag geht es endlich wieder aufwärts, die Tage werden länger.

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