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Sport: Warten auf Besserung

VfL-Handballer erstmals auf einem Abstiegsplatz

Stand:

Zehn Minuten nach den Spielende standen Lars Melzer und Pawel Kaniowski mitten auf dem Spielfeld der Sporthalle Heinrich-Mann-Allee beieinander und diskutierten intensiv. Die beiden Strategen des Handball-Zweitligisten VfL Potsdam wirkten am Freitagabend nach dem ernüchternden 25:34 (10:17) gegen den ASV Hamm (PNN berichteten) nur für einige Momente resigniert und hilflos. Melzer, der trotz ärztlicher Bedenken wegen seiner Fingerfraktur nach der Pause mitspielte und etwas Struktur in die bei Tempogegenstößen ein ums andere Mal überforderte VfL-Abwehr brachte, sprach das entscheidende Manko des Abends ausdrücklich an: „Das Zusammenrücken am eigenen Kreis genügte heute nicht den Anforderungen. So leicht darf man dem Gegner das Torewerfen nicht machen.“ Mehrmals nach der Pause verzweifelten viele der 350 Zuschauer an der Unfähigkeit der Potsdamer, sich sofort nach einem eigenen Torerfolg auf den sofortigen Gegenangriff der am Freitagabend beeindruckenden Gäste aus Westfalen einzustellen.

Alexander Haase sprach hinterher davon, „heute in der Pflicht zum Punkten“ gestanden zu haben. Dass daraus nichts werden könnte, deutete sich schon beim Warmmachen an. Die körperliche Überlegenheit der schwarz gekleideten Westfalen war schon fast beängstigend. VfL-Mannschaftskapitän Göran Böhm fehlte zudem wegen einer schweren Erkältung. Die beiden aus Hamburg angereisten Unparteiischen fanden die Halle nicht rechtzeitig – ein schlechter Witz, der den Anpfiff um zehn Minuten verzögerte, für die klare Niederlage jedoch nicht als Ursache bemüht werden sollte.

Beurteilt man die Lage nüchtern, befindet sich der 1.VfL Potsdam derzeit in einer Art sportlichem Schwebezustand. In der Tabelle der 2. Bundesliga Nord steht er seit Sonnabend auf einem Abstiegsplatz. Offenkundig ist, dass er mit Drucksituationen derzeit seine Probleme hat. Gibt es dennoch Grund zur Zuversicht? Beantworten muss dies die Mannschaft. Am kommenden Freitag tritt sie beim SV Anhalt Bernburg an (19 Uhr, Bruno-Hinz-Halle). Neun Tage später, am 29. Oktober, spielt sie beim Dessau- Roßlauer HV. Beide Teams gelten als heimstark, jedoch auch als launisch. Der Reiseweg ist nicht weit, Lars Melzer und vielleicht auch der zusehens unruhiger wirkende Jaroslaw Galus nach vielen Wochen einsatzfähig und die Erwartungshaltung nicht übergroß. Sich aus einem der beiden Spiele ein Erfolgserlebnis zu holen, wäre derzeit Gold wert...

Oberligist VfL Potsdam II gewann gestern gegen die TSG Lübben mit 26:25.

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