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Landeshauptstadt: Warten auf die Baugenehmigung

SVB 03 will mit Sanierung beginnen / Turbine-Trainer stößt neue Diskussion an

Stand:

Babelsberg - Der SV Babelsberg 03 wartet weiter auf eine Baugenehmigung für die Sanierung und den Ausbau des Karl- Liebknecht-Stadions. Die Vereinsspitze hatte gehofft, noch im April die Genehmigung zu erhalten und in diesem Monat mit den Bauarbeiten beginnen zu können. Denn die Zeit drängt, die acht Millionen Euro für den Umbau kommen aus dem Konjunkturpaket II und müssen bis Ende 2011 abgerechnet werden. Nach PNN-Informationen sind allerdings erst Ende April weitere, vom Umweltamt angeforderte, Unterlagen eingereicht worden, die nun zur Prüfung vorliegen. Das Verfahren könnte im schlechtesten Fall seit Abgabe der fehlenden Unterlagen bis zu acht Wochen dauern.

Beim Verein wird dennoch davon ausgegangen, dass die Sanierung spätestens am 3. Juni beginnen kann. Dann wäre auch das brandenburgische Fußball-Pokalfinale – in das die zweite Mannschaft des SV Babelsberg 03 noch einziehen kann – beendet. Doch selbst wenn die Sanierung schnell beginnt, bleibt der Teil des Stadions, um den es im Moment den größten Streit gibt, unverändert bestehen: Der grüne Flickenteppich. Sowohl die Spieler des SV Babelsberg 03 als auch die Spielerinnen des Frauenfußball-Champions Turbine Potsdam müssen auf dem hoppeligen Grün spielen. Eine Erneuerung soll erst nach der nächste Saison erfolgen. Am letzten Wochenende kam es daher zum Eklat. Turbine-Trainer Bernd Schröder, dessen Team an dem Tag die Deutsche Meisterschaft feierte, kritisierte den Zustand des Fußballrasen und somit auch den Eigentümer des Stadions, den SV Babelsberg 03. Dessen Verantwortliche, die das Erbe der Insolvenz vor sieben Jahren und die Last eines Stadions in Erbbaupacht tragen, reagierten wenig amüsiert. Nun legt Schröder in einem Gespräch mit den PNN nach und fragt ganz offen, ob die Konstellation, dass die Stadt das Stadion an den Verein verpachtet, die beste ist. Er plädiert dafür, dass die Stadt den Erbbaupachtvertrag löst und das Stadion wieder in eigener Regie übernimmt.

Turbine und der SVB haben immer wieder unterschiedliche Ansichten über den Ort für Fußballspiele in der Landeshauptstadt. Turbine-Verantwortliche waren es, die vor sechs Jahren für einen Stadionneubau in der Waldstadt plädierten, während die Fans des SV Babelsberg für den Erhalt des „Karli“, so der Spitzname der Spielstätte am Babelsberg Park, eintraten. Und auch bei der Sanierung des Stadions gab es unterschiedliche Ansichten, was alles getan werden muss und was nicht. Zuletzt herrschte Burgfrieden, doch die neue Diskussion wird die Befindlichkeiten zwischen den Vereinen wieder verstärken. Schröder hofft dennoch auf eine sachliche Debatte und vernünftige Streitkultur, die in die heutige Gesellschaft gehöre.

Insider gehen jedoch davon aus, dass die Stadt das im Jahr 2003 übergebene Stadiongelände nicht zurück haben will. Denn der Sportverein Nulldrei hatte vor einigen Jahren einen hohen Kredit bei einer großen Kreditbank aufgenommen, um das Stadion instand zu halten. Der muss weiter monatlich abgezahlt werden. Dass die Stadt diesen übernimmt wird angezweifelt. Wenn nicht, würde die Bank bei einem Eigentümerwechsel den Kredit auf einmal zurückfordern. Jan Brunzlow

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