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TEURER ABSTURZ: Was die Affären Potsdam kosten

Erst der Abgang von nunmehr Ex-Stadtwerke-Chef Peter Paffhausen, dann der Absturz des SV Babelsberg 03: Die Affäre und ihre Folgen werden die Stadt Potsdam und ihre Unternehmen sehr wahrscheinlich teuer zu stehen kommen. Da wäre zunächst die Abfindung für Paffhausen, so sie denn gezahlt wird: Dabei soll es sich dem Vernehmen nach um eine siebenstellige Summe handeln, von rund einer Million Euro ist die Rede.

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Erst der Abgang von nunmehr Ex-Stadtwerke-Chef Peter Paffhausen, dann der Absturz des SV Babelsberg 03: Die Affäre und ihre Folgen werden die Stadt Potsdam und ihre Unternehmen sehr wahrscheinlich teuer zu stehen kommen. Da wäre zunächst die Abfindung für Paffhausen, so sie denn gezahlt wird: Dabei soll es sich dem Vernehmen nach um eine siebenstellige Summe handeln, von rund einer Million Euro ist die Rede. Zahlen muss die Energie und Wasser Potsdam GmbH (EWP), die zu 65 Prozent den Stadtwerken – ein hundertprozentiges Kommunal-Unternehmen – gehört. Außerdem könnte die EWP noch 200 000 Euro für den SV Babelsberg 03 zahlen müssen: Die nach bisherigen Informationen an allen Aufsichtsgremien vorbei von Ex-Chef Paffhausen erteilte Bürgschaft für „Nulldrei“ für die Fußball-Saison 2010/11 könnte teilweise „gezogen“ werden müssen. Die Höhe des Einnahmelochs beim SVB: 200 000 Euro. Ob Paffhausen das finanzielle Risiko, das er mit der Geheimbürgschaft einging, verantworten muss, ist offen. Auch auf die Stadt kommen Kosten zu – egal, ob der Fußballklub gerettet werden kann oder nicht. Fällt das „Karl-Liebknecht-Stadion“, das der SVB in Erbpacht betreibt, wegen Finanznot oder Insolvenz wieder an die Stadt, soll der Betrieb mindestens 294 000 Euro pro Jahr kosten, so die Angaben. Übernehmen müsste die Stadt in diesem Fall auch die 870 000 Euro Rest-Kreditsumme des Vereins – mit einer Million Euro hatte er sich nach der Insolvenz 2003 verschuldet. Jüngst gingen aus dem Stadthaushalt 2011 bereits 250 000 Euro an den Verein, damit dieser das defekte Flutlicht reparieren lassen kann – Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) verantwortete diesen Zuschuss persönlich. Regulär bekommt der SVB jährlich 150 000 Euro Förderung von der Stadt; bleibt es bei der Rettungsaktion, kommen in diesem Jahr noch einmal 700 000 Euro dazu. SCH

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