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Landeshauptstadt: Was gibt es Neues in der Botanik? Biologische Invasion im Botanischen Garten

Dass die Kokosnuss Ozeane überwinden kann, ohne unterzugehen, um sich auf diesem Wege in neuen Gebieten anzusiedeln, ist wohl der Wille der Natur. Nicht anders kam die Kokospalme von Südostasien nach Lateinamerika und ist dort heute nicht mehr wegzudenken.

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Dass die Kokosnuss Ozeane überwinden kann, ohne unterzugehen, um sich auf diesem Wege in neuen Gebieten anzusiedeln, ist wohl der Wille der Natur. Nicht anders kam die Kokospalme von Südostasien nach Lateinamerika und ist dort heute nicht mehr wegzudenken. Doch weitaus problematischer gestaltet sich eine solche biologische Invasion, wenn sie durch den Menschen hervorgerufen wurde. Durch den modernen Welthandel gelangen Pflanzen und Tiere in Gebiete, in denen sie nicht natürlich beheimatet sind, so Juliane Zickuhr, Biologiestudentin und Mitarbeiterin des Botanischen Gartens. Die damit verbundenen Probleme für die Vegetation werden in anschaulicher Weise im Botanischen Garten in der gemeinschaftlichen Dauerausstellung „In der Spur des Menschen - Biologische Invasionen“ zusammen mit dem Naturkundemuseum gezeigt. „Gerade die Vegetation auf Inseln ist aufgrund ihrer sensiblen Ökosysteme durch die biologische Invasion stark gefährdet“, sagt Zickuhr. Neu angesiedelte Pflanzen verdrängen die ursprünglichen Pflanzen und können sogar zur kompletten Ausrottung einer Art führen, sagt sie. „Auf Hawaii sind durch die Einführung von etwa 900 Pflanzenarten bereits 123 Pflanzenarten ausgestorben und 189 Arten sind bedroht“, so Zickuhr. Helfen könne nur eine gezielte Vernichtung und härtere Kontrollen bei der Einführung diverser Pflanzen, sagt sie. Die Ausstellung soll es noch bis zum Jahr 2011 geben. Eine Führung für Gruppen kann auch speziell gebucht werden.Neben dieser Ausstellung bietet der Botanische Garten noch weitere Highlights. Regelmäßige Führungen und Vorträge zu vielen anderen Themen, aber auch Aktionstage für Kinder wie „Kakao und Schokolade – woher kommt eigentlich der Kakao?“ stehen auf dem Programm, so Dr. Michael Burkart, der wissenschaftliche Leiter des Botanischen Gartens. „Der Botanische Garten wird unterschätzt“, sagt er. Viele Menschen wüssten gar nicht, was es dort zu erleben gäbe. „Schließlich hat der Garten die bundesweit zweitgrößte Sammlung aussterbender, einheimischer Pflanzen“, sagt er. Zu sehen gäbe es außerdem das neu gestaltete Kakteenhaus und das sanierte Viktoriahaus, das dieses Jahr die Riesenseerose „Victoria“ bekommen soll.

Auch wenn im Jahr 2007 die Besucherzahl im Vergleich zu 2006 angestiegen sei, wünsche er sich für dieses Jahr noch mehr Besucher. sab

Informationen im Internet

www.botanischer-garten-potsdam.de

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