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Landeshauptstadt: Was ist auf der Mailbox?

Magazin veröffentlicht Abschrift / Bisher 25 000 Euro auf Spendenkonto

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Die Spekulationen über Verlauf und Vorgeschichte der Tat sind in den vergangenen Tagen förmlich ins Kraut geschossen. Und immer wieder tauchte der Verdacht auf, das Opfer, der 37-jährige Deutsche Ermyas M., habe in jener Ostersonntag-Nacht die Männer, die ihn später brutal niedergeschlagen haben, mit dem Begriff „Schwein“ oder „Schweine-Sau“ beschimpft und sei danach von ihnen als „Nigger“ diffamiert worden. Seit gestern scheint es etwas mehr Klarheit zu geben. Der „Stern“ veröffentlichte die Abschrift des von der Handymailbox der Ehefrau aufgezeichneten Mitschnitts des Disputes, den Ermyas M. mit zwei Männern hatte, bevor er zusammengeschlagen wurde. Laut „Stern“ ist das Wort „Schweine-Sau“ auch tatsächlich gefallen. Allerdings sei es – als gängiger, zärtlicher Kosename – an seine Frau gerichtet gewesen, die er versucht hatte anzurufen. Stimmt die Abschrift und die Interpretation der Pausen und Wortzusammenhänge des Anrufs im „Stern“, dann stünde zumindest fest, dass das Opfer nicht die beiden Männer meinte und selbst vor der Tat offensichtlich rassistisch beleidigt und massiv bedroht worden ist.

Um die Familie von Ermyas M. sorgt sich derweil unter anderem der Verein „Brandenburg gegen Rechts“. Auf dem von dem Verein eingerichteten Spendenkonto gingen bereits mehr als 25 000 Euro ein, wie Vereinschef Lars Krumrey sagte. 20 000 Euro stammten von Einzelspendern, 5000 Euro von der Supermarktkette Rewe. Mit dem Geld sollen unter anderem die Kosten für Krankenhaus, Rehabilitation und Rechtsbeistand bezahlt werden. Die Aktion ist mit der Familie abgesprochen. Ermyas M. schwebt noch immer in Lebensgefahr. Sein Zustand sei stabil, aber weiter lebensbedrohlich, sagte eine Klinik-Sprecherin gestern. pet

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