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Acht Bewerber für alten Landtag in Potsdam: Was passiert mit dem Areal am Brauhausberg?
Mehrere Bewerber beteiligen sich an der Ausschreibung für den Brauhausberg. Der Kaufvertrag für das ehemalige Landtagsgebäude könnte bis Herbst abgeschlossen werden.
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Potsdam - Der Verkauf des denkmalgeschützten ehemaligen Landtags in Potsdam rückt näher. Insgesamt acht potenzielle Investoren haben nach Angaben des brandenburgischen Finanzministeriums ihre Angebote für das Areal Brauhausberg abgegeben. Neben dem früheren Landtag gehört dazu auch das umliegende rund 25.000 Quadratmeter große Grundstück, wie Finanzminister Christian Görke (Linke) am Dienstag mitteilte.
Nun würden die Angebote fachlich geprüft. Daran seien auch die jeweiligen Fachabteilungen der Landeshauptstadt beteiligt. Mit einem ersten Ergebnis sei im April 2015 zu rechnen. Zu Details der Angebote wollte sich ein Ministeriumssprecher nicht weiter äußern. Er verwies auf den Abschluss der Prüfung. Görke zufolge ist geplant, die Kaufvertragsverhandlungen möglichst im 3. Quartal 2015 abzuschließen. „Das Ergebnis dieses Prozesses kann natürlich nicht vorweggenommen werden“, betonte der Minister.
Im 18. Jahrhundert als königliche Bierbrauerei eingeweiht
Erstmals erwähnt wurden die Hänge des Brauhausbergs im Jahre 1515. Damals wurde ein kurfürstlicher Weinberg angelegt, auf dem noch bis um 1700 herum Wein gekeltert wurde und der von einem großen Tiergarten umgeben war. 1631, während des Dreißigjährigen Kriegs, schlugen schwedische Soldaten unter Gustav Adolf II. auf dem Berg ein Feldlager auf, 1703 richtete sich die Schützengilde am Osthang einen Schießplatz ein. Nur wenig später, 1716, wurde ein altes Kornmagazin in die königliche Bierbrauerei umgewandelt – seitdem trägt der Berg seinen heutigen Namen.
Um die Jahrhundertwende wurde auf der Spitze des Bergs die neue Kriegsschule errichtet, die später als Sitz der SED-Bezirksleitung unter dem Namen „Kreml“ bekannt wurde und in der bis Ende 2013 der Landtag sein Domizil hatte. Beim Bombenangriff am 14. April 1945 wurde fast die gesamte Bebauung in Schutt und Asche gelegt. Diskussionen gibt es derzeit allerdings um den Bau des neuen Sport- und Freizeitbads am Brauhausberg. Wie berichtet will Potsdam eine Bürgschaft über die deutlich gestiegenen Baukosten in Höhe von 36,2 Millionen Euro übernehmen. sen
Stefan Engelbrecht
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