zum Hauptinhalt
In den Mensen und Caféterien des Studentenwerks Potsdam wird viel Kaffee getrunken. Im Jahr fallen 7000 Kilogramm Kaffeesatz an.

© dpa

Studentenwerk Potsdam verschenkt Kaffeesatz: Was vom Kaffee übrig bleibt

Bei den Mensen des Studentenwerks Potsdam kann künftig kostenfrei Kaffeesatz abgeholt werden. Er ist idealer Dünger – und noch ein bisschen mehr.

Von Katharina Wiechers

Stand:

Potsdam - Mit etwas warmem Wasser angerührt wird er zum Haut-Peeling, vermengt mit Olivenöl und Ei zur Haar-Kur und ausgebreitet auf einem Blech beseitigt er unangenehme Gerüche – der Kaffeesatz. Pflanzenliebhaber wissen sicherlich auch längst, dass das Restprodukt bestens zum Düngen taugt. Wer selbst nicht genug Kaffee trinkt oder keine Lust hat, den Satz aus der Maschine zu pulen und aufzubewahren, hat jetzt in Potsdam die Möglichkeit, ganz bequem an Kaffeesatz zu kommen: Das Studentenwerk sammelt ihn künftig in seinen Mensen und stellt ihn zur Abholung bereit – kostenlos.

Sieben Mensen und acht Cafeterien betreibt das Studentenwerk an den Standorten Potsdam, Brandenburg/Havel und Wildau. 7000 Kilogramm Kaffeesatz fallen jährlich an, bislang wurde er entsorgt. Doch künftig soll das Restprodukt weiterverwendet werden. In Fünf- oder Zehn-Liter-Eimern kann der Kaffeesatz direkt in den Mensen abgeholt werden, lediglich eine kurze Ankündigung ist nötig. Ein Behälter muss nicht mitgebracht werden, die Mitarbeiter verwenden dafür einfach ausgediente Joghurt- oder Quarkbecher.

Kaffeesatz als Dünger für Balkon- oder Gartenpflanzen

Das Studentenwerk empfiehlt den Kaffeesatz vor allem als günstigen und umweltschonenden Dünger für Balkon- oder Gartenpflanzen. Er enthält Nährstoffe wie Kalium, Stickstoff und Phosphor und hält offenbar auch einige Schädlinge wie Schnecken und Läuse fern. Besonders wirksam ist Kaffeedünger bei Rosen, Rhododendren, Azaleen, Fuchsien, Geranien, Hortensien, Beerenfrüchten, Tomaten, Gurken, oder Zucchinis. Zimmerpflanzen sollten einmal im Frühjahr und einmal im Winter gedüngt werden, Freilandpflanzen bis zu vier Mal jährlich. Entweder wird der Kaffeesatz mit Erde vermischt und direkt beim Einpflanzen verwendet oder mit einer Harke eingearbeitet. Noch einfacher ist es, den Kaffeesatz mit viel Wasser zu verdünnen und die Pflanzen damit zu gießen. Allerdings sollten die Abholer den Kaffeesatz zu Hause erst trocknen, damit er nicht schimmelt. Denn in den Mensen wird er direkt in die Eimer gefüllt und kann daher noch feucht sein.

Mit der Aktion will das Studentenwerk einen klimafreundlichen Beitrag leisten. Schätzungen zufolge werden für die Herstellung einer Tasse Kaffee etwa 140 Liter Wasser verbraucht – inklusive Bewässerung der Pflanzen. „Den Wertstoff Kaffee anschließend weiter zu verwerten, erscheint da nur konsequent.“ 

Die Abholung ist täglich von 9 bis 11 oder ab 15 Uhr möglich. Um Anmeldung per Mail oder Telefon wird gebeten. Weitere Informationen >>

Lesen Sie weiter:

Gut für die Leber: Potsdamer Forscher haben herausgefunden, dass starker Kaffeekonsum das Leberkrebsrisiko senken kann >>

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })