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Landeshauptstadt: Waschhaus: Gastronom in Doppelrolle?

Berliner Vorstadt - Der Wirbel um das soziokulturelle Zentrum Waschhaus in der Schiffbauergasse reißt nicht ab: Nun gibt es anonym erhobene Vorwürfe, bei der ohnehin umstrittenen Vergabe der lukrativen Gastronomie des Hauses habe es Unregelmäßigkeiten gegeben. Dies weisen die Waschhaus-Führung und der neue Chefgastronom Donald Karas vehement zurück – nun wollen sie Transparenz zeigen.

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Berliner Vorstadt - Der Wirbel um das soziokulturelle Zentrum Waschhaus in der Schiffbauergasse reißt nicht ab: Nun gibt es anonym erhobene Vorwürfe, bei der ohnehin umstrittenen Vergabe der lukrativen Gastronomie des Hauses habe es Unregelmäßigkeiten gegeben. Dies weisen die Waschhaus-Führung und der neue Chefgastronom Donald Karas vehement zurück – nun wollen sie Transparenz zeigen. „Wir werden Herrn Karas und seine Biographie demnächst öffentlich vorstellen“, sagte Waschhaus-Chef Wilfried Peinke den PNN auf Anfrage.

Die Vorwürfe betreffen Karas direkt. In den PNN zugespielten Unterlagen über den Berliner Geschäftsmann wird behauptet, dass der neue Waschhaus-Gastronom eine Doppelrolle besitze: Er sei zugleich Gesellschafter bei dem Unternehmen, das die Türsteher im Waschhaus stelle. Daher sei die Waschhaus-Führung nicht neutral in ihrer Entscheidung gewesen, als sie die Gastronomie an Karas vergab – die Türsteher hätten womöglich Druck ausgeübt, so der Vorwurf. Peinke sagte hingegen, Karas habe das wirtschaftlich beste Angebot gemacht. Damit werde das Waschhaus stärker an den Ausschankumsätzen beteiligt – damit wäre das von Stadt und Land mit rund 500 000 Euro pro Jahr bezuschusste Zentrum finanziell besser aufgestellt. Weiter stellte die Waschhaus-Leitung klar: „Herr Karas ist nicht Gesellschafter der Sicherheitsfirma, die unsere Veranstaltungen absichert.“

Tatsächlich gibt es aber bemerkenswerte Zufälle. So ist Karas Gesellschafter einer Firma „The Security Company & Co KG“ mit Sitz in der Reichenwalder Straße 2 in Storkow. Just unter der gleichen Adresse in der Kleinstadt im Landkreis Oder-Spree hat aber auch eine „Security Company“ ihre Räume – und diese Firma wiederum stellt nach eigenen Angaben regelmäßig die Türsteher für das Waschhaus. Karas betonte auf Anfrage, beide Firmen hätten nichts miteinander zu tun. Der Namenszusatz „Security Company“ solle in Zukunft von der Inhaberin der zweiten Sicherheitsfirma, Anna Lehmann, wegen der bestehenden Verwechslungsgefahr nicht mehr genutzt werden, erklärte Karas. Eine indirekte Überschneidung zwischen den Firmen gibt es aber dennoch: Der Gründer der „Security Company“, Björn Böhme, arbeitet jetzt als Partner mit Karas in verschiedenen Firmenprojekten zusammen.

Wegen der Neuvergabe der Gastronomie zum 1. Juni dieses Jahres hatten bereits zwei der Gründungsgesellschafter der Waschhaus gGmbH ihren Ausstieg aus dem Projekt angekündigt (PNN berichteten). Peinke hatte die Entscheidung verteidigt und bekräftigt, er habe sie nicht allein getroffen: „Es ist alles korrekt gelaufen.“ Peinke steht seit Monaten wegen personeller und inhaltlicher Entscheidungen in der Kritik. HK

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