Landeshauptstadt: Waschhaus in Not

Berliner Vorstadt - Das soziokulturelle Zentrum Waschhaus in der Schiffbauergasse fürchtet um seine wirtschaftliche Existenz und vermisst weiter Planungssicherheit für die kommende Spielzeit ab Herbst. Dies sagte gestern Geschäftsführer Michael Wegener den PNN: „Die Bauarbeiten an der so genannten Russenhalle, die als Ausweichquartier für unser Haus gedacht war, verspäten sich wohl bis Mitte November.“ Ein genauer Termin stehe weiter aus.

Dies wäre eine Verzögerung um sieben Wochen, weil die Arbeiten an der künftigen Aktionshalle bereits am 21. September abgeschlossen sein sollten. Bis dahin könnten weiter nur Veranstaltungen in der Schinkelhalle stattfinden, weil das eigentliche Waschhaus gerade saniert wird, so Wegener. Dadurch könnten kleinere Partys, ein wesentliches Standbein des Waschhaus, nur eingeschränkt stattfinden – und parallele Events seien unmöglich. Anfragen, ob bestimmte Bands im Herbst in den Räumen der Halle spielen könnten, seien bereits zurückgezogen.

Für die Arbeiten zuständig ist die Sanierungsträger Potsdam GmbH. Bereits vor einem Monat hatte der Bauträger Verzögerungen von der Dauer eines Monats eingeräumt und dies mit erhöhten Baukosten und zusätzlichen Ausschreibungsverfahren begründet (PNN berichteten). Zu weiteren Verzögerungen wollte sich der Sprecher des Sanierungsträgers, Andreas Wandersleben, in dieser Woche nicht äußern. Er verwies auf eine Pressekonferenz in der kommenden Woche, in der solche Fragen erörtert würden.

Michael Wegener dürfte die Aussagen dort aufmerksam verfolgen – und hofft auf Hilfe. Trotz Förderung durch die Verwaltung müsse das Waschhaus 75 Prozent seiner Kosten selbst einspielen: „Ich weiß nicht, wie wir das ohne Räume schaffen sollen.“ Leider sei die Stadtverwaltung nicht bereit, zumindest für die Übergangszeit ihre Zuschüsse zu erhöhen. HK