Landeshauptstadt: Waschhaus muss kämpfen
Krisenmanagement wegen finanzieller Probleme läuft weiter / Benefiz-Gala am 5. Juli geplant
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Berliner Vorstadt - In wenigen Wochen sollen die letzten Sanierungsarbeiten am Waschhaus in der Schiffbauergasse abgeschlossen sein. Doch für den Waschhaus e.V. gibt es weit mehr Probleme als der bevorstehende Umzugsstress. Wie Katja Dietrich-Kröck, Mitglied im Vorstand des Waschhaus e.V., den PNN gestern auf Nachfrage bestätigte, tage noch immer das Krisenmanagement, um die finanziellen Schwierigkeiten zu lösen, in die der Verein durch Missmanagement geraten ist.
Ende vergangenen Jahres wurde bei internen Prüfungen festgestellt, dass der Waschhaus e.V., größter freier Kulturträger in der Stadt, bestimmte Anträge und Verwendungsnachweise nicht eingereicht hatte und sich Schulden in Höhe von über 200 000 Euro angesammelt hatten. Der langjährige Waschhaus-Geschäftsführer Michael Wegener wurde daraufhin seiner Aufgaben entbunden und sollte den Vorstand nur noch bei der Geschäftsführung beratend begleiten. Erst Mitte April hatten Stadt und Land die Fördersperre gegen den Waschhaus e.V. aufgehoben (PNN berichteten). Mit knapp 230 000 Euro fördert die Stadt den Verein pro Jahr, das Land gibt 75 000 Euro.
„Wir befinden uns noch immer in Gesprächen, um eine entsprechende Lösung zu finden“, sagte Katja Dietrich-Kröck. „Wir befinden uns in einem Prozess. Aber auch wenn wir das so schnell wie möglich abschließen möchten, werden wir damit noch einen gewissen Zeitraum zu tun haben.“ Gerüchte, dass der Waschhaus e.V. größere Probleme habe und daher sein Programm reduziert hätte, wies Katja Dietrich-Kröck zurück.
„Eigentlich sollten die Sanierungsarbeiten am Waschhaus längst abgeschlossen sein und wir im Juni umziehen“, so Katja Dietrich-Kröck. Darum sei die Konzert- und Veranstaltungsplanung für diese Zeit schon im Vorfeld geringer ausgefallen als sonst. Katja Dietrich-Kröck hofft, dass ab Mitte Juni der geplante Umzug begonnen werden kann. „Ab September wollen wir dann wieder das gewohnte Programm anbieten.“ Am 5. Juli ist erst einmal eine Benefiz-Gala geplant. „Mit der wollen wir zur Solidarität mit dem Waschhaus aufrufen, denn leicht haben wir es zur Zeit nicht“, sagte Katja Dietrich-Kröck.
Auch Gabriele Fischer, Potsdams Kulturbeigeordnete, weiß nichts von größeren Problemen, in denen der Waschhaus e.V. stecken soll. Anfang des Jahres hatte sich der Verein wegen der Probleme an die Stadt gewandt. Zusammen mit einem externen Berater habe man nach einer Lösung gesucht. „In diesem Prozess befinden wir uns immer noch“, sagte Gabriele Fischer den PNN auf Nachfrage. „Bevor wir hier nicht zu einem Ergebnis gekommen sind, ist es zu früh, irgendwelche Aussagen zu treffen“, so Fischer.
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