Landeshauptstadt: Wasser für Park Babelsberg
Im Frühjahr 2006 sollen die Arbeiten zur Reaktivierung des Leitungssystems beginnen
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Im Frühjahr 2006 sollen die Arbeiten zur Reaktivierung des Leitungssystems beginnen Babelsberg - Die Freunde des Parks Babelsberg dürfen darauf hoffen, dass in einigen Jahren die Fontänen wieder springen und sich die künstlich angelegten Seen und den Hang hinunter stürzenden Bäche neu mit Wasser füllen. Ab 2006 soll der Park schrittweise seine Wasserversorgung zurückerhalten. Das bestätigte Dr. Alfons Schmidt, Baudirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, auf Anfrage den PNN. Die Bauplanung für die Reaktivierung des Leitungsnetzes, die bereits ab Mitte der 90er Jahre vorgesehen war, liegen vor. Für den ersten Bauabschnitt werden in drei Jahresschritten jeweils 400000 Euro in den Haushalt der Stiftung eingestellt. Wie der Baudirektor erläuterte, folgen die im Frühjahr 2006 beginnenden Arbeiten den vorhandenen Trassen. Dabei wird festgestellt, inwieweit die Mitte des 19. Jahrhunderts verlegten Leitungen noch funktionsfähig sind. Probeuntersuchungen haben dafür überraschend positive Ergebnisse erbracht. Auf einigen Strecken müssen die Rohre aber sicher erneuert werden. In die Arbeiten einbezogen wird der Hochbehälter, wegen seiner Form Achterbecken genannt. Die Pumpenanlage im Maschinenhaus, durch die das Havelwasser hier herauf transportiert wird, ist bereits betriebsfähig. Im ersten Bauabschnitt geht es zunächst um die Sicherung der Löschwasserversorgung für den Park und seine Bauten. Dies sei eine vordringliche Aufgabe, erklärte Dr. Schmidt. Im Frühjahr hatte die Feuerwehr die Öffnung des Flatowturms als einzigem noch dem Publikum zugänglichen Parkbauwerk zunächst untersagt, bis eine provisorische Lösung für den Brandschutz gefunden wurde. In weiteren zwei Bauabschnitten, deren Kosten auf nochmals 2,2 Millionen Euro geschätzt werden, sollen dann die Bauten, Wasserspiele und das Bewässerungssystem für die Anlagen angeschlossen werden. Dies werde von den Sanierungsfortschritten und den Finanzierungsmöglichkeit abhängen, erklärte Baudirektor Schmidt. Um die Becken der Seen wieder zu füllen und die Fontänen springen zu lassen, müssen sie zuvor repariert werden. Die Inbetriebnahme der Wasserspiele wäre aus Sicht von Parkrevierleiter Karl Eisbein nach Fertigstellung des Leitungsnetzes schrittweise möglich. Dabei könnte hilfreich sein, wenn Spender und Sponsoren die Reparatur einzelner Brunnenbauwerke übernehmen. Das Wasser war früher ein prägendes Element des von Lenné und Pückler angelegten Gartenkunstwerks. Bis 1939 stiegen hier 13 Fontänen auf, einige noch bis in die 50er Jahre. Dazu zählte der aus dem Tiefen See 42 Meter hoch aufspringende Geysir, für dessen Wiederinbetriebnahme nach Fertigstellung des Leitungsnetzes Eisbein gute Chancen sieht. Nach der Beckenreparatur könnten die künstlichen Gewässer – wie der Große See östlich der Parkgärtnerei oder das Schwarze Meer südöstlich des Schlosses – wieder gefüllt werden. Schwieriger dürfte sich die Inbetriebnahme von Fontänen gestalten, deren Wasserversorgung gekoppelt ist. Davon hängt auch die Wiederbelebung des den Hang hinabstürzenden Gebirgsbaches mit dem Kaiser-Wilhelm- Wasserfall ab.Erhart Hohenstein
Erhart Hohenstein
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