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Sport: Wasserballer stehen vor einer Katastrophe

Punktspiele fielen wegen Schließung der Schwimmhalle Brauhausberg ins Wasser

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Schon länger hatten die Wasserballer des OSC Potsdam Befürchtungen, dass sich durch die künftigen Baumaßnahmen am Standort Brauhausberg über kurz oder lang Veränderungen in den Trainingsbedingungen ergeben. Nun traf es die rührige 100 Mitglieder starke Abteilung vollkommen unvorbereitet aus heiterem Himmel.

Freitag-Abend rief Brauhausberg-Badleiter Björn Meding an und teilte mit, dass die Schwimmhalle aus bautechnischen Gründen mit sofortiger Wirkung geschlossen sei. „Dieser Umstand ist für uns eine absolute Katastrophe“, so Abteilungsleiter Harry Volbert. „Der Brauhausberg ist derzeit die einzige Halle, in der wir mit dem Ball trainieren dürfen.“ Nicht einmal die Wochenend-Regionalliga-Partien gegen die SG Waba Dresden und den SV Lok Görlitz konnten noch ausgetragen werden.

„Falls sich die Schließung länger hinzieht, müssen dringend schnelle Lösungen gefunden werden, unseren Trainings- und Wettkampfbetrieb in den anderen Potsdamer Hallen wenigstens eingeschränkt aufrecht zu erhalten“, forderte Volbert.

Das Hauptaugenmerk der Wasserball-Sektion liegt auf der Nachwuchs-Arbeit. Über 40 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen neun und 18 Jahren wurden bislang an zwei Tagen pro Woche im Bad am Brauhausberg trainiert.

„Sechs Jugendnationalspieler sind darunter, weitere auf dem Sprung in den Kader“, verdeutlichte Volbert die Brisanz. „Für unsere hervorragende Jugendarbeit wurden wir Ende des letzten Jahres zum Nachwuchs-Bundesstützpunkt ernannt.“ Drei deutsche Titel konnte die C-Jugend des OSC Potsdam in den Jahren 2004 und 2005 einfahren. In dieser Saison gilt die B-Jugend als Mitfavorit auf die deutsche Meisterschaft.

Die Herrenmannschaft steckt mitten in der Regionalligasaison und hat noch neun Heimspiele zu bestreiten. Die Potsdamer Mannen um Trainer Peter Driske stehen mit gegenwärtig 13:5 Punkten auf dem zweiten Tabellenrang und haben Ambitionen, mittelfristig in die Bundesliga aufzusteigen. Zudem spielen die Potsdamer Damen ebenfalls in der Regionalliga.

„Falls keine sehr schnelle Lösung gefunden wird, die Halle am Brauhausberg wieder in Betrieb zu nehmen, benötigen wir dringend Hilfe“, sagt Volbert. Es müsse schleunigst geprüft werden, inwieweit die Hallen am Luftschiffhafen und Stern provisorisch wasserballtauglich gemacht werden könnten. „Der Aufwand ist aus unserer Sicht nicht so groß und mit den Trainingszeiten sind wir in dieser Extremsituation natürlich flexibel.“

Kontakt zu Berliner Vereinen und nach Brandenburg sei bereits aufgenommen worden, um zumindest Teile des Trainings zu verlagern. „Die Fahrerei wäre aber sehr kostspielig und gerade für unsere jüngsten Mitglieder unzumutbar“, glaubt Volbert. „Ohne Halle in Potsdam ist der Wasserballsport stark gefährdet.“ André Laube

André Laube

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