Landeshauptstadt: Wassernetz für Babelsberger Park in Arbeit
Babelsberg - Die technischen Anlagen des Maschinenhauses werden für die neue Brauchwasserversorgung im Park Babelsberg nicht mehr benötigt. Damit wird der malerische, nach einem Entwurf von Ludwig Persius 1843 bis 1845 errichtete Gebäudekomplex am Ufer der Glienicker Lake nur noch historische Staffage sein.
Stand:
Babelsberg - Die technischen Anlagen des Maschinenhauses werden für die neue Brauchwasserversorgung im Park Babelsberg nicht mehr benötigt. Damit wird der malerische, nach einem Entwurf von Ludwig Persius 1843 bis 1845 errichtete Gebäudekomplex am Ufer der Glienicker Lake nur noch historische Staffage sein. Über das 1998 entwickelte Projekt, das wegen fehlender Finanzierung nicht wie vorgesehen bis zum Buga-Jahr 2001 verwirklicht werden konnte, sei der technische Fortschritt hinweggegangen, erklärte Karl Eisbein, Fachbereichsleiter des Parks. Nunmehr sollen neue Pumpen direkt an das Ansaugbauwerk angeschlossen werden und das Havelwasser über eine Leitung auf die Höhe des Babelsbergs in einen Hochbehälter transportieren, der dann das Brauchwassernetz speist.
Der östlich an das Maschinenhaus anschließende Standort des neuen Ansaugbauwerks gleicht zurzeit einer archäologischen Grabungsstätte. Hier wurde eine Fülle von Kanälen, Leitungen und Kabeln freigelegt. Sie reicht von einem Fernmeldekabel, das wahrscheinlich noch aus der Kaiserzeit stammt, bis zu gemauerten Heizkanälen, die die in den 1950er Jahren für die Akademie für Staat und Recht „Walter Ulbricht“ in den Park gesetzten Bauten mit Wärme versorgten. Zurzeit wird diese technische „Unterwelt“ fotografisch dokumentiert und vermessen.
Im Frühjahr soll dann der Bau des Ansaugbauwerks beginnen. Inzwischen ist auch die Sanierung des wegen seiner Form Achterbecken genannten Hochbehälters in Angriff genommen worden. Zugleich wurde die vom Havelufer herauf führende Leitung „abgedrückt“ und so festgestellt, dass sie trotz ihres Alters nach wie vor dicht ist.
Angesichts dieser positiven Ergebnisse kann sich die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten das ehrgeizige Ziel setzen, Auslaufbauwerk, Hochbehälter und die sie verbindende Hauptleitung noch 2007 – das von Kulturland Brandenburg zum „Jahr des Wassers“ ausgerufen wurde – funktionstüchtig zu machen. Insgesamt soll das Brauchwassernetz mit einem Aufwand von etwa 1,2 Millionen Euro in drei Jahreschritten wiederhergestellt werden. Vorrangig ist dabei die Sicherung der Löschwasserversorgung für das Schloss und die anderen Parkbauten. Auf die aus Gewässern, künstlichen Bergbächen, Wasserfällen und einer Vielzahl von Brunnen und Fontänen bestehenden Wasserspiele, die den unvergleichlichen Reiz des Parks ausmachten, müssen die Besucher allerdings länger warten. Diese Aufgabe erfordere nochmals einen Millionenaufwand, informierte jüngst Stiftungsbaudirektor Alfons Schmidt, und könne frühestens 2009 angegangen werden. Erhart Hohenstein
Erhart Hohenstein
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: