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Landeshauptstadt: Wasserposse am Schlaatz Nuthepumpen stockten im Bürokratiedschungel

Der Schlaatz muss nicht vertrocknen. Gestern gab nach mehrwöchiger Verzögerung die Stadtverwaltung grünes Licht für die Wiederingangsetzung der Nuthewasserpumpen, die sonst bereits im März erfolgt.

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Der Schlaatz muss nicht vertrocknen. Gestern gab nach mehrwöchiger Verzögerung die Stadtverwaltung grünes Licht für die Wiederingangsetzung der Nuthewasserpumpen, die sonst bereits im März erfolgt. Sie fördern in der Vegetationszeit Brauchwasser aus dem Flüsschen. Damit werden in dem Wohngebiet Grünanlagen von Schule und Kita bewässert, der Integrationsgarten und nicht zuletzt die 50 Parzellen des Kleingartenvereins Mietergärten Schlaatz Potsdam e.V.

Damit endet eine im Dschungel der städtischen Bürokratie ausgebrütete Posse. Nachdem sie die Zapfstellen vergeblich aufgedreht und so den überlang andauernden Stillstand der Pumpen bemerkt hatten, bemühten sich nach PNN-Recherchen vor allem die Mietergärtner vergeblich um Abhilfe. Strukturveränderungen hätten zu einer veränderten Zuständigkeit für die Pumpenhäuschen geführt, erfuhren sie in der Stadtverwaltung. Sie wurden von der Tiefbaukoordinierung zum Bereich Grünflächen und von dort zum Kommunalen Immobilienservice (KIS) weitergeschickt – doch die aktuelle Zuständigkeit ließ sich auch dort nicht klären. Schließlich richtete der Vereinsvorsitzende der Mietergärten, Peter Högerl, ein Schreiben an Oberbürgermeister Jann Jakobs mit der Bitte um schnelle Hilfe – zunächst blieb es ohne Antwort.

Gestern erfolgte nun aber doch die Freigabe der Pumpen. Wasser läuft aber immer noch nicht. Die bis zur Wiederinbetriebnahme anstehenden Arbeiten würden aber schon noch etwa zwei Wochen in Anspruch nehmen, hieß es aus der Verwaltung. Bis dahin müssen die Kleingärtner weiter teures Trinkwasser in Gießkannen viele Meter weit zu ihren Parzellen schleppen, damit ihre jungen Kulturen nicht vertrocknen. In dem ganzen Vorgang sieht der Vereinsvorsitzende Högerl eine „Geringschätzung“ der Arbeit der Kleingärtner, die zu einer grünen Stadt beitragen. Ob der gestrige Beginn der Wartungsarbeiten durch den Brief des Vereins an den Oberbürgermeister angeschoben worden ist oder die nunmehr zuständige Stelle selbst ihre Verantwortung entdeckt hat, konnte gestern trotz Anfrage bei der Stadtverwaltung nicht geklärt werden.Erhart Hohenstein

Erhart Hohenstein

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