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Landeshauptstadt: Wasserspende für Seddiner See

Im nächsten Jahr wird Zuleitung von der Nieplitz gebaut / Haushaltentwurf in Seddiner See steht

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Seddiner See - Ein Großprojekt steht der Gemeinde Seddiner See im kommenden Jahr bevor: Für satte 2,9 Millionen Euro wird eine Überleitung von der Nieplitz zum Seddiner See gebaut. Auch wenn die Gemeinde von den Gesamtkosten nur 20 Prozent übernehmen muss, sei es die größte Ausgabe für die Gemeinde im kommenden Jahr, sagte Bürgermeister Axel Zinke gestern gegenüber den PNN. Den Rest bezahlt das Land. Der Haushaltsentwurf der Gemeinde wurde inzwischen in allen Ausschüssen befürwortet und soll am 26. Januar von der Gemeindevertretung verabschiedet werden.

Hintergrund des Pilotprojektes ist der sinkende Pegel des Seddiner Sees durch den Klimawandel und die starke Nutzung des Grundwassers im Einzugsbereich. Mit dem Nieplitzwasser soll der See nun gerettet werden. 300 000 Kubikmeter sollen jährlich durch Rohre herüber gepumpt werden. Allerdings werden aus dem Beelitzer Klärwerk auch jährlich 800 000 Kubikmeter eingeleitet. „Es geht darum, einen Teil dieses Wassers in der Region zu halten statt es in die Nordsee abzuleiten“, so Zinke.

Zum Teil werden dafür Rohre genutzt, durch die das Wasser früher mal in die andere Richtung geflossen ist: Zur DDR-Zeit wurden mit dem (mit Entengülle versetzten) Seewasser noch die Felder in Zauchwitz und Schlunkendorf bewässert. Nur rund die Hälfte der Leitungen müsse jetzt neu gebaut werden. Am Schönefelder Nieplitzwehr soll ein Einlaufbauwerk gebaut werden und bevor das Wasser in Kähnsdorf in den See geleitet wird, soll es von einer Pelikonanlage gereinigt werden. „Das eingeleitete Wasser soll auf jeden Fall sauberer sein als das Seewasser“, betonte Zinke. Er rechnet mit künftigen Unterhaltungskosten von knapp 100 000 Euro. „Das ist es uns wert.“ Im Frühjahr sollen die Bauarbeiten beginnen und im Herbst abgeschlossen sein.

Neben dem Großprojekt nehmen sich andere Investitionen der Gemeinde im nächsten Jahr deutlich bescheidener aus. So soll der ESV Lok Seddin für 130 000 Euro einen kleinen Kunstrasenplatz auf dem Neuseddiner Sportplatzgelände bekommen. Der Kunstrasenplatz wird – als sogenanntes Kleinfeld angelegt – für den Trainings- und Punktspielbetrieb der Jugendmannschaften genutzt werden können. „Vom Neubau wird auch der große Rasenplatz im Stadion profitieren, der durch den starken Spiel- und Trainingsbetrieb arg in Mitleidenschaft gezogen wurde“, so Zinke. Bereits im Januar werde mit der Sanierung der Sanitäranlagen auf dem Sportplatz begonnen werden, die Gelder dafür wurden bereits mit dem diesjährigen Etat bereitgestellt.

Weiter ist im nächsten Jahr geplant, die Kita Waldsternchen in Neuseddin für 90 000 Euro umzubauen. Durch den Hortumzug in die Schule ist hier Platz für das Eltern-Kind-Zentrum entstanden, dass am 1. Januar seine Arbeit aufnehmen wird, dafür müssen noch einige Räume hergerichtet werden. Auch für die Krippenkinder sind bauliche Verbesserungen geplant, die Investitionen werden zu 70 Prozent gefördert.

Nicht zuletzt bekommen alle drei Ortsteile im kommenden Jahr das schnelle Internet: Die Telekom wird bis Herbst 2010 die Voraussetzungen schaffen, dass die Einwohner mindestens mit 6000er DSL-Anschlüssen versorgt werden, so Zinke. Um die „Wirtschaftlichkeitslücke“ zu schließen, steuert die öffentliche Hand 180 000 Euro für das dörfliche Breitbandnetz bei, dank Konjunkturpaket und einer Landesförderung wird der Seddiner Haushalt damit aber kaum belastet. Henry Klix

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