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Wasser marsch. An der Gestaltung des rund 10 000 Euro teuren Wassererlebnisraumes waren die Kinder der Kita Sonnenschein selbst mitbeteiligt. Damit die Kleinen keine kalten Füße im Nass bekommen, ist eine Fußbodenheizung installiert.

© Manfred Thomas

Landeshauptstadt: Wasserspiel im Baulärm

Die Kita Sonnenschein hat für ihre Kinder einen Wassererlebnisraum gebaut – auch als Entschädigung für jahrelange Baumaßnahmen

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Das Krokodil aus bunten Mosaiksteinen schlängelt sich quer durch den Raum. Ein Kind hatte es sich für den Wassererlebnisraum seiner Kita Sonnenschein ausgedacht und aufgemalt. Nun durften sechs Kinder dabei sein, als ihre eigene Wasserwelt am Dienstag feierlich eröffnet wurde. „Wir sind als Kindergarten zwar prozess- und nicht ergebnisorientiert“, sagte Kita-Leiter René Klosermann,„aber ein Ergebnis ist auch mal schön.“

Seit 2009 wird die Einrichtung am Hans-Marchwitza-Ring von Grund auf saniert. Die Bauarbeiten mitsamt der Lärmbelastung werden bis mindestens 2015 andauern. „Es gibt noch fünf weitere Sanierungsphasen im Haus“, sagte Klostermann. „Wenn man will, kann man den Wassererlebnisraum als eine kleine Wiedergutmachung sehen.“ Auf die Idee eines solchen Wasserbereiches sei man durch eine Hamburger Kita gekommen. „In Potsdam sind wir aber die erste Einrichtung mit einem Raum dieser Art.“

In der Tat ist der Wassererlebnisraum etwas Besonderes: Drei kleinere mit Mosaik gestaltete Waschbecken sind in versetzter Höhe an der Wand angebracht, haben Schlitze an der Seite, durch die das Wasser hinunterfließt und sich schließlich auf dem Boden sammelt. Ein orangener Schmetterling sitzt auf einem der Becken. „Für die kleineren Kinder unter drei Jahren ist das Wasser eine Sinneserfahrung“, sagte Klostermann. Für die größeren dienen das Becken und das Krokodil als Abgrenzung auf dem Boden dazu, das Stauen von Wasser zu üben. Natürlich fördere der Raum auch die Selbstständigkeit der Kinder, sagt Klostermann. „Sie selbst können entscheiden wo sie was spielen wollen.“ Für jeweils vier bis sechs Kinder ist der Raum vorgesehen. Links neben den Staubecken befindet sich eine moderne Dusche, deren Duschkopf beim Aufdrehen des Wassers farbig wechselndes Licht verstrahlt. An den Fliesen der rechten Wand des Raumes ist das Malen mit Wasserfarben möglich. Statt Heizkörper sind Wand- und Fußbodenheizung installiert.

Rund 10.000 Euro kostete das Projekt. Das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport hat es co-finanziert. „Uns ist wichtig, dass es kein Investitionsprojekt war, sondern ein Beteiligungsprojekt. Es fand im Zuge des Sanierungsprozesses statt und die Kinder konnten sich an der Arbeit beteiligen“, sagt Bettina Stobbe, die Trägerin des Projekts. „Alle Kinder über drei Jahren, vor allem aber die Vier- bis Sechsjährigen konnten an einem Tag ihre Vorschläge abgeben. Auf einer Kinderkonferenz haben dann alle Erzieher über die Vorschläge abgestimmt und den Gewinner bestimmt.“

Anschließend fertigten die Kinder ein Modell ihres Vorschlags an, das der Firma Stock & Stein, die die künstlerische Gestaltung übernahm, half, die Idee zu verwirklichen. Auch das Architekturbüro Ruge war an der Entstehung beteiligt. „Wir haben schon Sanitärräume gemacht, aber das war unser erstes Projekt dieser Art. Es war eine so offene und interessante Arbeit mit den Kindern. Sie gaben uns Ideen und Farbwünsche. Wir haben diese dann soweit es ging übernommen, trotzdem wurden natürlich die technischen Normen beachtet“, so Architekt Jörg Ruge. Stella Lachmann

Stella Lachmann

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