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Sport: Wechselspiele

Der Kader des Rugby-Regionalligisten USV dünnt aus

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Der Kader des Rugby-Regionalligisten USV dünnt aus Von Jan Brunzlow Vor jedem Spiel zählt Thomas Kühnl seine Schäfchen. Bis 15 muss der Lehrer und Rugbytrainer in seiner Zahlenfolge kommen, um am Wochenende eine einsatzfähige Mannschaft auf dem Sportplatz stehen zu haben. Und das ist angesichts der Personalsituation beim Rugby-Regionalligisten USV Potsdam keine Selbstverständlichkeit. Mit Leo Löhr sowie Sandy Oberpichler spielen inzwischen zwei Leistungsträger für den Berliner RC in der 1. Bundesliga, und auch hinter den Einsätzen von Dennis Schüler, Johannes Schneidemesser, Karsten Woite sowie den Horn- Brüder Ralf und Carsten stehen jede Woche Fragezeichen. Die Ansammlung von Ausfällen haben die Mannschaft von Kühnl in der vergangenen Woche nicht geschwächt. Da überrannten die Potsdamer den Veltener RC mit 61:0, nachdem sie zum Ligastart eine Woche zuvor gegen Siemensstadt 12:22 unterlagen. Am Samstag um 14 Uhr wird das USV-Team im Stadion Buschallee in Berlin vom Rugby Klub 03 Berlin II erwartet, der ehemaligen zweiten Herrenmannschaft des Zweitligisten Post SV Berlin. Die Mannschaft löste sich komplett vom Traditionsverein und spielt nun in der Regionalliga - auch gegen einen „neuen“ USV. Das Gesicht der Potsdamer Mannschaft hat sich verändert, denn neben den erwähnten zwei Abgängen zum BRC wird auch mit den anderen genannten Spielern nur selten zu rechnen sein. Der ehemalige Kapitän Dennis Schüler befindet sich derzeit im Diplomstress, der frühere Jugend-Auswahlspieler Johannes Schneidemesser leistet seinen Wehrdienst, Karsten Woite wird wohl nach England gehen und Ralf Horn steht ebenfalls bei der Bundeswehr in Lohn und Brot. Zudem wird aus einer avisierten Rückkehr von Jan Krauzig aus Irland vorerst nichts werden, da dieser dort einen Job in der IT-Branche und eine Frau an seiner Seite gefunden hat. Bleibt noch über die zu reden, die in Potsdam sind. So sollen die U 21-Nationalspieler Christoph Weigmann und Jan Bachmann sowie der U 17-Nationalspieler Maximilian Rohwerder gemeinsam mit den erfahrenen Leistungsträgern Enrico Schwendig, Christof Hannemann, Ex-Trainer Michael Hess und auch dem aktiven Coach Kühnl selbst für Schwung sorgen. Maximilian Rohwerder, der in der ersten Saison für den USV im Ligabetrieb auflaufen darf, gilt dabei als derzeit größtes Talent am Neuen Palais. Und um das weiter zu fördern, wird der an die zwei Meter große Hühne nur ein halbes Jahr für Potsdam in der Regionalliga spielen und dann nach Neuseeland gehen, ins Land der „All Blacks“, einem der heißesten Titelanwärter bei den am Freitag beginnenden Rugby-Weltmeisterschaften. Für ein Jahr wechselt der Schüler des Evangelischen Gymnasiums Hermannswerder auf die südliche Halbkugel der Erde: einerseits um Englisch zu lernen, andererseits um sein Rugbyspiel zu verfeinern. Rugby gilt in Neuseeland als Volkssport Nummer eins, der Maori- Kriegstanz der „All Blacks“ vor den Spielen gehört dabei ebenso zum Auftritt der Nationalmannschaft wie Franz Beckenbauer zum deutschen Fußball. Wenn auch Rohwerder weg geht, verliert die Personaldecke des USV weiter an Quantität und Qualität. Nach zwei starken Spielen des Youngster steht nun die Partie gegen den Rugby-Klub 03 II an, der bisher beide Spiele gegen den BRC II sowie den BSC verlor und nur einen Versuch legte. Anders die Potsdamer, die gegen Velten laut Trainer Kühnl dreistellig hätten punkten können. Keine Sicherheit allerdings für den nächsten Erfolg, denn noch muss er die Schäfchen zählen, die ihm am Samstag zur Verfügung stehen.

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