Landeshauptstadt: Wege aus der unfreiwilligen Isolation
Mit dem Konzept „Patenschaft für Integration“ sollen Potsdamer und Ausländer einander näher kommen
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Mit dem Konzept „Patenschaft für Integration“ sollen Potsdamer und Ausländer einander näher kommen Nedlitz - Erste Patenschaften zwischen Potsdamern und in der Stadt lebenden Ausländern wollen Mitglieder des Ausländerbeirates in den kommenden Monaten vermitteln. Gestern stellten der Vorsitzende Yoham-Panton Ke“ngum, die stellvertretende Vorsitzende Alba Gjoka und Beiratsmitglied Lutz Boede das Konzept afrikanischen Asylbewerbern im Asylbewerberheim Am Lerchensteig vor. Mit Hilfe eines einfachen Fragebogens sollen gemeinsame Interessen und Verständigungssprachen von interessierten Potsdamern und Ausländer ermittelt werden. Das Konzept „Patenschaft für Integration“ soll ein Näherkommen und Kennenlernen zwischen Potsdamern, ob Alleinstehende oder Familien, und Ausländern fördern, erklärte Lutz Boede. Dabei gehe es aber nicht allein um Asylbewerber. Auch der „in der Stadt lebende jüdische Kontingentflüchtling, der vielleicht einen Schachpartner sucht“ oder andere sollen so die Möglichkeit haben, aus der oftmals unfreiwilligen Isolation herauszukommen. Daher sei die Vorstellung im Asylbewerberheim nur der erste Schritt für das über mehrere Jahre geplante Projekt. Zurückhaltung und Skepsis herrschte bei den afrikanischen Asylbewerbern. Zwar fühlen sich viele von ihnen durch das weit von der Stadt entfernte Asylbewerberheim allein gelassen und „vergessen“. Dennoch würden auch sie ein Näherkommen mit den Potsdamern begrüßen, doch erschien einigen das Konzept zu vage. Ob die Patenschaft nur auf Besuche von Institutionen und Ämter beschränkt sei oder auch auf freundschaftlicher Basis ausgerichtet sei, wurde unter anderem gefragt. Dass sich aus den Patenschaften Freundschaften entwickeln, sei zwar mehr als zu wünschen, doch darauf könne der Ausländerbeirat keinen Einfluss nehmen, betonte Boede. Neun dieser Patenschaften gebe es bisher schon in Potsdam. Mögliche Hilfe bei Behördengängen aber vor allem auch zum Erlernen und Festigen der deutschen Sprache, dazu sollen die Patenschaften unter anderem beitragen. Anfang April soll ein erstes gemeinsames Treffen von möglichen Paten mit Ausländern stattfinden. Monatlich sei dann eine Art Stammtisch zum gemeinsamen Gedankenaustausch vorgesehen, erklärte Alba Gjoka. Hier sei der Ausländerbeirat aber noch auf der Suche nach einem geeigneten Raum. D.B. Informationen und der Fragebogen sind beim Ausländerbeirat in der Friedrich-Ebert-Straße 79-81 oder unter Tel.: (0331) 961860 erhältlich.
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