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Landeshauptstadt: Wege rings um das Belvedere

Nordparterre als Veranstaltungsplatz / Pfingstbergpark fertig gestellt

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Nauener Vorstadt - Wer will, kann jetzt wieder auf breitem Weg rings um das Belvedere auf dem Pfingstberg laufen. An der Nordfront findet er statt der zum Parken benutzten „Schmuddelecke“ das wieder hergestellte und von einer Hecke umfriedete Nordparterre, das als Veranstaltungsplatz rund um die uralte Linde gestaltet wurde.

Nach Abschluss der langjährigen Baumaßnahmen und der Veranstaltungssaison bekam die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten im September grünes Licht, um diesen letzten Teil des in den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts durch Peter Joseph Lenné angelegten Pfingstbergparks herzurichten, der heute zum Welterbe zählt. Diese Arbeiten unter der Leitung des Gartendenkmalpflegers Gerd Schurig und des für dieses Revier zuständigen Fachbereichsleiters Sven Kerschek wurden gestern abgeschlossen. Sie bedeuten gleichzeitig, dass nach den Bauten die gärtnerischen Anlagen des Pfingstberges komplett wiederhergestellt sind.

Der Park war nach dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr gepflegt worden. Er verwilderte völlig, nachdem Anfang der 50er Jahre der Südhang in das „Verbotene Städtchen“ des sowjetischen Geheimdienstes KGB einbezogen wurde. Nach dem Mauerbau 1961 wurde auch das Belvedere als Aussichtspunkt gesperrt, da von dort der Blick auf die Grenzanlagen und in Richtung Westberlin möglich war. Statt des Lennéschen Wegenetzes führten nur noch einige Trampelpfade auf die Anhöhe.

Erst 1994 wurde das Gelände an die Schlösserstiftung übergeben, die gleichlaufend mit dem Wiederaufbau des Schinkelschen Pomonatempels und der Sanierung des Belvedere-Schlosses schrittweise den Park wiederherstellte. Im Mittelpunkt dieser Arbeiten standen die Erneuerung des Lennéschen Wegenetzes mit der sich den Hang hinab windenden „Großen Serpentine“ sowie die Neupflanzung von Tausenden Gehölzen. Wiedererstanden sind die zum Eingang des Aussichtsschlosses verlaufenden Laubengänge. Nach Restaurierung der Flügelmauern wurden in diesem Frühjahr auch dort die gärtnerischen Anlagen erneuert.

Als Geschäftsführer des Fördervereins Pfingstberg erinnerte Ulrich Koltzer gestern daran, dass bereits 1987 eine Gruppe junger Potsdamer erste Einsätze gestartet hatte, um das ruinöse und zugewachsene Belvedere aus seinem Dornröschenschlaf zu befreien und den Park wiederherzustellen. Aus dieser Arbeitsgemeinschaft ging 1990 der Förderverein hervor, der hohen Anteil an der Rettung der Bauten und der Rekultivierung des Parks hat. Koltzer freut sich darüber, dass nunmehr mit den Wegen ums Belvedere bessere Zugangsmöglichkeiten für das Publikum bestehen. Sie sind besonders fest gebaut, so dass sie von Kraftfahrzeugen benutzt werden können – allerdings nicht von Privat-Pkw. Da nun auch das neugestaltete Nordparterre nicht mehr als Stellfläche zur Verfügung steht, müssen die Besucher ihre Wagen künftig ausnahmslos auf dem Buga-Parkplatz oder in den Wohnstraßen am Fuße des Berges parken. Erhart Hohenstein

Erhart Hohenstein

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