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ATLAS: Weggeschaut

Hunderte Potsdamer demonstrieren Woche für Woche gegen Pogida und stehen so für Toleranz und Weltoffenheit ein. Im Alltag sieht das manchmal aber ganz anders aus.

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Hunderte Potsdamer demonstrieren Woche für Woche gegen Pogida und stehen so für Toleranz und Weltoffenheit ein. Im Alltag sieht das manchmal aber ganz anders aus. So erlebt während einer Tramfahrt durch Potsdams Innenstadt. Drei offenbar angetrunkene Männer um die 50 beleidigen einen dunkelhäutigen jungen Mann, der die Straßenbahn betritt. Es fallen abfällige Vergleiche seiner Hautfarbe mit Fäkalien. Die drei Männer lachen, setzen noch einen drauf. Der junge Mann, augenscheinlich minderjährig, steigt an der nächsten Station in den zweiten Teil der Bahn. Die Männer freuen sich, haben sie es dem „Neger“ doch gezeigt, feixen sie. Die Tram ist nicht leer, doch keiner zeigt sich gestört, keiner sagt etwas. Vielmehr schauen die anderen Passagiere demonstrativ aus dem Fenster oder aufs Handy. Potsdam will Farbe bekennen, eine tolerante Stadt sein. Das sollte im Alltag nicht aufhören.

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