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ATLAS: Weichenstellung

Zum Frohlocken ist es noch zu früh. Lautstarke Kritik an neuen Fahrplänen gibt es in der Regel erst dann, wenn die ersten Nutzer feststellen, dass ihr Bus oder ihre Tram plötzlich zu anderen Zeiten oder gar nicht mehr fährt.

Von Peer Straube

Stand:

Zum Frohlocken ist es noch zu früh. Lautstarke Kritik an neuen Fahrplänen gibt es in der Regel erst dann, wenn die ersten Nutzer feststellen, dass ihr Bus oder ihre Tram plötzlich zu anderen Zeiten oder gar nicht mehr fährt. Doch vielleicht bleibt der große Aufschrei diesmal wirklich aus. Selbst der Deutsche Bahnkunden-Verband als Stimme der Fahrgäste hat diesmal kaum etwas zu meckern. Fakt ist: Es ist die richtige Weichenstellung, den Takt von Bus und Bahn dort zu verdichten, wo die Stadt am stärksten wächst – nämlich im Norden. Dass man dafür anderswo Abstriche machen muss, ist klar. Doch fallen sie diesmal behutsam aus. Sicher, im vom dichten Tramverkehr verwöhnten Süden wird der eine oder andere darüber schimpfen, dass die Verstärkerlinien 98 und 99 künftig vom Bisamkiez aus gleich ins Depot fahren. Doch wird dieses Manko von der verdichteten Linie 92 fast wieder ausgeglichen. In den kommenden Jahren werden die Stadt und der Verkehrsbetrieb viel Geld ausgeben, damit Potsdams Nahverkehr mit dem Wachstum der Stadt mithalten kann. 50 Millionen Euro sollen in den Bau neuer Strecken, in Sanierungen und den Ausbau der Flotte investiert werden. All das ist nötig. Andernfalls wächst nicht der Nah-, sondern der Autoverkehr.

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