Landeshauptstadt: Weisse Flotte darf am Mercure bauen Neubau an Schicksal des Hotels gekoppelt
Innenstadt - Die Potsdamer Fahrgastschifffahrt darf am Hotel Mercure einen Erweiterungsbau errichten. Eine Kompromiss-Antrag, um den jahrelang gerungen wurde, fand am Montagabend eine Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung.
Stand:
Innenstadt - Die Potsdamer Fahrgastschifffahrt darf am Hotel Mercure einen Erweiterungsbau errichten. Eine Kompromiss-Antrag, um den jahrelang gerungen wurde, fand am Montagabend eine Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung. Den Interessen nach einem Erweiterungsbau seitens der Weissen Flotte steht dem Wunsch etwa der Bündnisgrünen Stadtverordneten Saskia Hüneke gegenüber, nach einem Abriss des Mercure-Hotels wieder freie Blickachsen auf die Neptunbrunnen zu haben. Der Kompromiss nun lautet: Der Bau der Weissen Flotte wird mit dem Schicksal des Hotelhochhauses gekoppelt. Kommt es zum Abriss des 1969 eingeweihten Baus, muss auch die Weiße Flotte ausweichen. Der Baubeigeordnete Matthias Klipp (Bündnisgrüne): „Ob in zwei, fünf oder 25 Jahren – irgendwann wird das Mercure fallen, um die Sichtbeziehung zwischen Schloss und Lustgarten wieder herzustellen“. Der Bau der Weissen Flotte werde dann seinen endgültigen Standort an der Langen Brücke finden.
Unklar war den Stadtverordneten noch, wie hoch das Flotten-Gebäude werden soll. „Nicht höher als das Mercure-Hotel“, scherzte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD), versicherte dann aber doch, es werde nicht höher sein als die Terrasse des Hotels.
Grundsätzlich einverstanden erklärte sich gestern Weisse-Flotte-Chef Jan Lehmann mit dem Kompromiss: Im „Falle eines Falles“ – dem Fall des Mercure-Hotels – könne mit ihm auch über städtebaulichen Vorstellungen gesprochen werden. Lehmann: „Wir sehen das Gebäude selbst als temporär an.“ Allerdings müsse der Neubau vor einem Abriss refinanziert sein. „Wir gehen von 20 Jahren aus“, sagte Lehmann. Die folgenden Schritte skizzierte der Flottenchef so: In der Sommerpause werden die Planungen erstellt. Im Herbst werde ein Antrag auf Baugenehmigung gestellt. Werde diese im Frühjahr 2011 erteilt, könne im Herbst 2011 Baubeginn sein. Im Sommer, der Hauptgeschäftszeit, „holen wir uns keine Baustelle her“, erklärte Lehmann. Die Architektur des neuen Gebäudes sei noch ungeklärt, die Stadt Potsdam habe dabei ein Mitspracherecht. Es werde Lehmann zufolge kein Haus „Stein auf Stein“ sein, dennoch aber „etwas Vernünftiges“. Schließlich, so Lehmann: „Wir kommen aus einem Palmenzelt.“ Er stelle sich „eine Stahlkonstruktion mit viel Glas“ vor. Hinsichtlich der Zukunft des Mercure-Hotels hat Lehmann eine persönliche Meinung: „Es ist das bestgebuchte Hotel der Stadt. Das ist sicher keine Voraussetzung, um es abzureißen.“
Nach früheren Aussagen von Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) endet der Nutzungsvertrag zwischen dem Hotel-Betreiber, der Accor-Gruppe, und dem Besitzer Blackstone bereits Ende 2012. Stadtsprecherin Regina Thielemann bestätigte das gestern den PNN. Allerdings komme das Vorkaufsrecht der Stadt hinsichtlich des Hochhauses erst zum Zuge, falls Blackstone das Haus verkaufen wolle. Momentan, so die Sprecherin, gebe es keine Gespräche zwischen den Beteiligten. Guido Berg
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: