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Landeshauptstadt: Weisse Flotte darf bauen

Palmenzelt soll durch Hotelanbau ersetzt werden

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Innenstadt - Der Streit um Standort und Erweiterung der „Weissen Flotte“ scheint beigelegt. Die Stadt will dem Erfolgsunternehmen den „dauerhaften Verbleib“ auf dem Gelände am Havelufer garantieren und zugleich einen Neubau mit 700 Quadratmeter Fläche für Gastronomie angrenzend an das Mercure-Hotel genehmigen, in etwa dort, wo im Winter das Palmenzelt steht. Eine entsprechende Beschlussvorlage legt die Verwaltung am Mittwoch den Stadtverordneten vor.

Besänftigt werden dürften mit dem Kompromiss auch die Verfechter einer möglichst originalgetreuen Wiederherstellung der Potsdamer Mitte, allen voran die bündnisgrüne Saskia Hüneke. Sie hatten die von der „Weissen Flotte“ favorisierte Variante, den Neubau zwischen Neptunbecken und Hafenkante zu errichten, kategorisch abgelehnt. Die Flotte wiederum wollte in keinem Fall am Bahndamm bauen, wie von den Denkmalschützern gewünscht, weil die Wege für die Touristen dann zu weit wären. Die Option, an das Mercure-Hotel anzubauen, bietet laut Beschlussvorlage nun auch die Möglichkeit, „die historischen Bezüge auf der Achse Nikolaikirche – ehemaliges Stadtschloss – Neptunbecken“ wieder aufzugreifen. Ein städtebaulicher Vertrag zwischen der Stadt und dem Unternehmen soll sicherstellen, dass bei einem „Entfall“ des Hotels die „nötigen städtebaulichen Anpassungen“ an dem Flotten-Gebäude vorgenommen werden.

Um das Vorhaben zu verwirklichen, müssen die Sanierungsziele für den Lustgarten geändert werden. Eine Beschlussvorlage dazu soll im September vorgelegt werden. Obwohl dies rechtlich heikel ist, sollen der Stadt keine Kosten entstehen. „Alle möglichen Forderungen in diesem Zusammenhang“, heißt es, „übernimmt die Weisse Flotte Potsdam GmbH“. Brandenburgs Umweltministerin Anita Tack (Linke), bis vor kurzem Chefin des städtischen Bauausschusses, lobte den Kompromiss gestern als „im Sinne der Weissen Flotte und des Tourismus“. pee

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