Landeshauptstadt: Weisse Flotte: Palmenzelt ab Ende Oktober am Hafen
Baubeigeordnete: Antrags-Unterlagen noch nicht vollständig
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Baubeigeordnete: Antrags-Unterlagen noch nicht vollständig Von Detlef Gottschling Innenstadt. Das Palmenzelt der Weissen Flotte Potsdam wird im Winterhalbjahr wieder auf dem Hafengelände unterhalb des Mercure-Hotels stehen. Das sagte gestern Flotten-Geschäftsführer Jan Lehmann den PNN auf Anfrage. Auf die Genehmigung seitens der Stadt warte man allerdings noch. Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frentz sagte den PNN, dass seitens der Weissen Flotte noch nicht alle Nachweise erbracht seien. Ein Streit zur Winterunterkunft der dreizehn Königspalmen, die die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten der Stadt Potsdam im Jahr 2001 zur Bundesgartenschau geschenkt hatte, war im vergangenen Winter entbrannt. Erst am 7. Januar 2003 hatten sich die Stadtverwaltung und die Weisse Flotte einigen können: Nachdem der Schifffahrt vorgeworfen worden war, das Zelt ohne Genehmigung errichtet zu haben, wozu es unterschiedliche Rechtsauffassungen gab, war man nach fast einmonatigem Schlagabtausch schließlich im Guten auseinandergegangen. Demnach, so die damalige gemeinsame Erklärung vor der Presse, sollte die Weisse Flotte eine Genehmigung beantragen, die von der Stadt entsprechend wohlwollend bearbeitet werden sollte. Dieser Bescheid indes lag bis gestern noch nicht vor. Flottenchef Jan Lehmann gegenüber PNN: „Wir haben alle Papiere ordnungsgemäß eingereicht.“ Lehmann versicherte den PNN, dass das Zelt trotzdem errichtet würde. „Wenn die ersten Nachtfröste kommen, müssen wir gerüstet sein. Da richtet sich die Natur nicht nach der Genehmigungslage.“ Man gehe aber davon aus, dass die Stadt zu ihrem Wort aus dem Januar stehe und dem Bau nichts im Wege stehe. Beigeordnete Elke von Kuick-Frentz verwies darauf, dass man sich erst gestern zu Details verständigt habe: „Hier geht es noch um eine Grunddienstbarkeit, um eine Störplatzregelung und auch um Statik.“ Für die verstärkte Konstruktion der Seitenwände müsse noch einmal ein Architekt bemüht werden. Man habe Einvernehmlichkeit erzielt: Eine Genehmigung müsse her, denn mit einem „fliegenden Bau“ habe man es bei dem Zelt nicht mehr zu tun. Die Palmen können wegen ihres fortgeschrittenen Wuchses nicht mehr in eine andere Unterkunft in der Stadt transportiert werden. Deshalb hatte die Flotte als Nutzer des Hafens zu dieser Lösung gegriffen. Würden die um die fünf Meter hohen Bäume mit den tonnenschweren Kübeln stehend transportiert werden, bedeute dies Unterbrechungen des Straßenbahnverkehrs wegen der tiefer hängenden Oberleitungen. Ein liegender Transport sei inzwischen ausgeschlossen, da dies zu Schädigungen führen müsse. Die Nutzung des Zeltes als Veranstaltungsort mit Gastronomie sollte und soll auch zur Kostenreduzierung beitragen.
Detlef Gottschling
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