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Hafen ohne Hotel. Die Weisse Flotte will am Standort bleiben.

© Andreas Klaer

Landeshauptstadt: Weisse Flotte pocht auf Baurecht

Lehmann hält an Palmenzelt-Ersatz fest und will Hafengelände kaufen

Stand:

Auch bei der Weissen Flotte freute man sich über Plattners Offerte. „Das ist schön für die Potsdamer Mitte“, sagte Flottenchef Jan Lehmann den PNN. Eine Kunsthalle trage zur Belebung der neuen Mitte bei, den Besuchern werde eine weitere Attraktion geboten, von der auch sein Unternehmen profitieren könne, sagte Lehmann.

Der Flottenchef machte deutlich, dass er seine eigenen Baupläne von dem Plattner-Projekt unberührt sieht. Bekanntlich will die Weisse Flotte ihr Hafengebäude mit einem gläsernen Restaurantanbau versehen, als Ersatz für das Palmenzelt. Die Planungen dafür reichen bereits sechs Jahre zurück, nach jahrelangem Streit hatte es 2011 einen Architektenwettbewerb für das Gebäude gegeben. Bereits im Herbst letzten Jahres sei der Bauantrag eingereicht worden, erklärte Lehmann. „Wir gehen davon aus, dass er genehmigt wird.“

Während das Mercure-Grundstück dem US-Hedgefonds Blackstone gehört, sind das mit EU-Fördermitteln errichtete Hafengebäude sowie das Hafengelände selbst im Eigentum des Sanierungsträgers und damit der Stadt. Für beides habe die Flotte einen Mietvertrag bis 2024, sagte Lehmann. Allerdings habe man der Stadt vor rund eineinhalb Monaten ein Kaufangebot für das Areal unterbreitet, bislang aber keine Antwort erhalten.

Der Flottenchef verwies auf die Bestandsgarantie, die sein Unternehmen von den Stadtverordneten bekommen habe. Das Hafengebäude sei damals so errichtet worden, dass es auch nach einem Abriss des Mercure-Hotels stehenbleiben könne. Er gehe davon aus, dass Plattner auf dem Mercure-Grundstück bauen wolle, sagte Lehmann.

Die Stadtverordneten hatten 2010 eine Veränderung der Sanierungsziele für den Lustgarten beschlossen, um der Weissen Flotte den Restaurantanbau zu ermöglichen. Allerdings beinhaltet der Beschluss auch einen Passus, wonach bei einem „Ernstfall des Hochhauses“ auch für die Gebäude des Schifffahrtsunternehmens Anpassungen erfolgen müssten, die auch den Abriss des Hafengebäudes nebst Anbau umfassen. Indes waren alle Beteiligten damals davon ausgegangen, dass das Hotel frühestens 15 bis 20 Jahre nach der Fertigstellung des Restaurantneubaus dem Erdboden gleichgemacht würde.

Lehmann signalisierte allerdings Gesprächsbereitschaft, sollte sich der Bau der geplanten Kunsthalle mit seinem eigenen Bauvorhaben überschneiden. Selbstverständlich müsse es dann eine angemessene Entschädigung geben. Den Standort im Lustgarten wolle er jedoch auf keinen Fall aufgeben, erklärte Lehmann. Die Weisse Flotte, die er mit seinem Partner Jörg Winkler vor mehr als zehn Jahren von der Stadt gekauft hatte, habe dort bereits seit 1949 ihr Domizil.

Die Weisse Flotte beschäftigt mehr als 50 Festangestellte, im Sommer kommen noch einmal so viele Saisonarbeiter dazu. In diesem Jahr peilt das Unternehmen die Marke von 300 000 Passagieren an. pee

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