Landeshauptstadt: Weiter Gefahr durch Blindgänger Bisher Hälfte der Schul- und Kita-Flächen geprüft

Trotz der seit vier Jahren laufenden systematischen Bombensuche in Potsdam hat die Stadt erst etwas mehr als die Hälfte der potenziell gefährdeten Kitas und Schulen nach verirrten Sprengkörpern aus dem Zweiten Weltkrieg absuchen lassen. Das sagte Stadtsprecherin Rita Haack den PNN auf Nachfrage. Genaue Angaben, unter welchen Schulen und Kitas noch unentdeckte Blindgänger liegen könnten, machte sie aber nicht. „Wir wollen die Eltern von Kindern der betreffenden Einrichtungen nicht verunsichern“, sagte Haack zur Begründung.

Zuletzt hieß es bereits vom Kampfmittelbeseitigungsdienst (KMBD) des Landes Brandenburg, in den vergangenen zehn Jahren seien in der Landeshauptstadt erst 232 Hektar auf nicht detonierte Fliegerbomben untersucht worden – damit seien erst etwas mehr als vier Prozent des Areals, das der KMBD in Potsdam nach 1990 als „Kampfmittelverdachtsfläche“ eingestuft hat, tatsächlich überprüft. Die Suche werde voraussichtlich noch Jahrzehnte andauern, hieß es weiter. Laut Experten verschärfen sich allerdings die Bedingungen für die Bergung, je länger die Sprengkörper im Boden stecken.

Anfang April war bei Baumaßnahmen an der Lenné-Gesamtschule im Zentrum-Ost die mittlerweile 122. Weltkriegsbombe seit 1990 entdeckt und entschärft worden. 2007 hatte die Stadt die systematische Suche begonnen. Doch seit Jahren gibt es keine Information mehr an die Stadtverordneten zum Stand der Dinge. Auch KMBD-Chef Wilfried Krämer konnte keine Details zur Suche nennen. Fragen zur spezifischen, grundstücksbezogenen Kampfmittelbelastung beantworte der KMBD nur dem jeweiligen Eigentümer, hieß es – in dem Fall also der Stadt Potsdam. HK