Landeshauptstadt: Weiter Unklarheit über Blei-Vergiftung
Park um Schloss Sacrow: Nur zwei von 55 Bodenproben ohne erhöhte Werte - weitere Untersuchungen nötig
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Sacrow - Drei Monate sind vergangen seit im Boden rund um das Schloss Sacrow eine Blei-Vergiftung festgestellt wurde. Doch noch immer ist unklar, wie viel von dem bei Touristen beliebten Parkgelände kontaminiert ist oder wann das Schloss für Besucher wieder freigegeben wird. Das ergab eine Anfrage der PNN bei Potsdams Stadtverwaltung und bei der Schlösserstiftung. „Die Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen – von bisher 55 Bodenproben weisen aber bis auf zwei Ausnahmen alle einen erhöhten Bleigehalt auf“, sagte eine Stadtsprecherin.
Auch auf Veranstaltungen im Schloss Sacrow, das wegen der Blei-Kontamination geschlossen ist, muss weiter verzichtet werden: „Der Bau bleibt vorsorglich geschlossen – eine Feinstaubreinigung der Schlossräume ist zunächst nicht sinnvoll, da mit einer schnellen neuen Verunreinigung zu rechnen ist“, sagte Stiftungssprecher Ulrich Henze. Vor weiteren Entscheidungen seien noch Untersuchungen nötig. Ergebnisse seien frühestens im Juni zu erwarten. Wegen der Umweltvergiftung hatte die Stadtverwaltung eine Kinderwohngruppe der Arbeiterwohlfahrt aus ihrem Haus in der Nähe des Parks evakuieren lassen. „Auch hier müssen wir erst auf die Bodensanierung und Feinstaubreinigung warten“, sagte die Stadtsprecherin. Allerdings seien wegen der Kontamination bislang keine gesundheitlichen Schäden festgestellt worden. Zu viel Blei kann das Nervensystem schädigen. Für die Bleibelastung wird eine ehemalige Fabrik auf dem Schlossgelände verantwortlich gemacht, in der im 19. Jahrhundert Bleizucker hergestellt wurde. HK
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