Landeshauptstadt: Weiterbildungsladen soll in freie Trägerschaft Stadt will sich von freiwilligen Leistungen trennen /
Trägerunabhängiges Arbeiten müsse erhalten bleiben
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Trägerunabhängiges Arbeiten müsse erhalten bleiben Von Nicola Klusemann Der Weiterbildungs-Info-Laden (Weila) soll sich um die Übernahme durch einen freien Träger kümmern. Das habe man der Einrichtung zu Beginn der städtischen Haushaltsdebatte für 2004 angetragen, erklärte Karin Rom, Leiterin der Regionalen Weiterbildung in der Landeshauptstadt gegenüber den PNN. Der Weila ist nur eine von vielen so genannten freiwilligen Leistungen, von denen sich die Stadt in Anbetracht der eigenen prekären Finanzlage trennen will. Die Weiterbildung sei „mehr oder weniger“ eine freiwillige Sache der Kommunen, erläuterte Karin Rom. Sie falle in gewisser Weise auch in den pflichtigen Teil der Aufgaben. Allerdings sei der Umfang des Engagements nicht bestimmt. Potsdams Weiterbildungs-Info-Laden startete 1995 als ABM-Projekt, zwei Jahre später übernahm die Stadt die Trägerschaft. Heute finanziert sie zwei volle Beraterstellen und trägt die dritte – eine SAM-Stelle – mit, übernimmt die Büromiete der Räume in der Stadt- und Landesbibliothek und beteiligte sich an Sachmitteln. Ein Kostenfaktor, der aus der städtischen Haushaltsrechnung künftig herausfallen soll. Im Weila sind heute rund 130 Weiterbildungs- und Bildungsträger aus Potsdam und Potsdam-Mittelmark organisiert. „Wir arbeiten trägerunabhängig“, betont die Geschäftsführerin Christa Schäfer. Und das solle künftig auch so bleiben. Das gestalte aber die Suche nach einem geeigneten Träger sehr schwierig, schränkt die Leiterin der Regionalen Weiterbildung ein. Schließlich wolle man keine Übernahme durch eine Einrichtung oder einen Verband aus dem eigenen Metier. Die Aufgaben des Weiterbildungs-Info-Ladens bestehen im Wesentlichen in der Beratung von Bildungssuchenden und der Vernetzung von Bildungsanbietern. In der Weila-Infothek in der 2. Etage der Stadt- und Landesbibliothek werden montags, mittwochs und freitags von 10 bis 13 Uhr sowie dienstags und donnerstags von 14 bis 18 Uhr oder nach Terminabsprache individuelle Beratungen angeboten. Stark angestiegen sei die Nachfrage nach beruflicher Fortbildung dicht gefolgt von allgemeiner Weiterbildung wie Sprachkursen, sagt Weila-Chefin Schäfer. Bildungsmesse am 12. und 13. März Ihre Einrichtung ist darüber hinaus „Schaltzentrale“ für die jährliche stattfindende Bildungsmesse: in diesem Jahr zum achten Mal, diesmal unter dem Motto „Bildung für alle – Luxus oder Notwendigkeit“. Organisiert wird das zweitägige Forum unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Jann Jakobs von einer Planungsgruppe, in der erstmalig auch das Arbeitsamt Potsdam, jetzt Bundesagentur für Arbeit, mitwirkt. Die Agentur halte die Messe im Alten Rathaus für eine gute Gelegenheit, ihrer Klientel das gesamte Spektrum an Weiterbildungsangeboten zu präsentieren, so Schäfer. Arbeitssuchende würden persönlich eingeladen. In diesem Jahr werden sich am 12. und 13. März insgesamt 53 Einrichtungen vorstellen. Im Laufe der Jahre habe sich die Zahl der Aussteller verdoppelt, die der Besucher sogar verfünffacht. 2003 zählte die Messe 1500 Interessenten. Im zweijährigen Rhythmus ist der Weila auch Veranstalter des Lernfestes, auf dem die Weiterbildungseinrichtungen vor Ort kennen gelernt werden können. Die Bildungstour startet wieder in diesem Herbst.
Nicola Klusemann
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