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Studenten sichten das Kölner Chaos.

© FH

Homepage: Weitere Hilfe für Kölner Stadtarchiv

Studenten der Fachhochschule helfen bei der Wiederherstellung der zerstörten Dokumente aus dem Kölner Stadtarchiv. Jetzt war eine Gruppe beim Arbeitseinsatz in einem provisorischen Akten-Zwischenlager in einer ehemaligen Fleischfabrik. Weitere Termine sind geplant

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Es war bereits der dritte Einsatz für das im Kölner Stadtarchiv: 30 Studierende der Fachhochschule (FH) Potsdam haben Ende Mai eine Woche lang historische Dokumente aus dem eingestürzten Archiv gesichtet und dokumentiert. Das berichtete Karin Schwarz, FH-Dozentin für Archivwissenschaft, die die Kooperation zur Wiederaufbauhilfe für das zerstörte Archiv initiiert hat. Erste Einsätze von Potsdamer Studenten hatte es bereits im Frühjahr 2009 gegeben, diesen September ist ein nächster Termin geplant. Das Stadtarchiv war im März 2009 eingestürzt.

Die Rettung der Dokumente aus dem Schutt sei mittlerweile zwar abgeschlossen, im Sommer stehen jedoch weitere Bergungsmaßnahmen aus dem Grundwasser an, erklärte Schwarz den PNN. Die Potsdamer helfen den Kölner Archivaren nun mit der Bestandsaufnahme der Archivalien, die derzeit „völlig ungeordnet und nicht restauriert“ in Kartons und Mappen in 19 „Asyl-Archiven“ an verschiedenen Orten Deutschlands lagern. Der jüngste Einsatz führte die Studenten unter anderem in eine umfunktionierte ehemalige Fleischfabrik in Detmold.

In den dort aufbewahrten Kartons fanden die Potsdamer beispielsweise Fotografien, Ansichtskarten, lose Blätter, jahrhundertealte Rentenquittungen, aber auch viele Papier-Fetzen. Um diese „Kölnflocken“ wieder zusammensetzen zu können, wird ein spezielles Computerprogramm eingesetzt. Anhand des Aktenzeichens, des Empfängers und des Datums finden die angehenden Archivare heraus, welche Teile aus einer Akte stammen und notieren die Ergebnisse in einer elektronischen Datenbank. So sollen anderswo gefundene Aktenteile leichter zuzuordnen sein.

Eine zweite Gruppe beschäftigte sich in Düsseldorf mit der Sichtung von Architekturplänen. Dabei erfassten sie insgesamt rund 3000 Bauzeichnungen mit einer speziellen Bergungssoftware, berichtete Karin Schwarz. Die Kooperation für das Archiv soll weiter fortgesetzt werden, betonte die Projektinitiatorin. Geplant seien neben den Gruppeneinsätzen sowie Lehrveranstaltungen auch der Austausch von Praktikanten. Das Projekt wird am Tag der offenen Tür am 9. Juni auf dem FH-Campus in der Pappelallee vorgestellt. JaHa

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