
© Andreas Klaer
Von Jan Brunzlow: Weitere Millionen für Luftschiffhafen
TwinTowers an der Havel und zwei Nebengebäude an der denkmalgeschützten Villa Karlshagen geplant
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Potsdam-West - Weitere Fördermittel, Asbestentsorgung und TwinTowers an der Havel – der Potsdamer Luftschiffhafen steht vor einer kompletten Sanierung und Erweiterung. Mehr als 33 Millionen Euro sollen in den nächsten beiden Jahren investiert werden, um das Leistungs- und Freizeitsportareal auf den Stand des 21. Jahrhunderts zu bekommen. Dafür soll das 14-geschossige Wohnheim an der Havel nach PNN-Informationen einen siebengeschossigen Anbau erhalten. Zudem werden Teile des früheren Parks der denkmalgeschützten Villa Karlshagen bebaut. Entsprechende Planungen, die noch nicht mit der Bauverwaltung abgesprochen sind, haben Horst Müller-Zinsius und Andreas Klemund gestern vorgestellt. Beide sind Geschäftsführer der hundertprozentigen Pro-Potsdam-Tochtergesellschaft Luftschiffhafen GmbH, die den Luftschiffhafen im Auftrag der Stadt entwickelt.
In den letzten Wochen sind die Bauplanungen der Zukunft mit Hochdruck vorgenommen worden. Finanzierungen, Ausschreibungen und Zeitpläne sind erstellt worden. In den nächsten Wochen sollen nun die Arbeiten beginnen. Zuerst werde verhüllt, kündigte Horst Müller-Zinsius an. Denn vor einem Abriss der LMKs, der Leichtmetallkonstruktionshäuser für die älteren Sportler, müsse der Asbest entfernt werden. Bislang heißt es im Luftschiffhafen: Potsdams Olympiakader wohnen in Asbest-Gebäuden. Denn eines der drei Gebäude ist noch bewohnt. Laut Andreas Klemund hätten die jüngsten Raumluftmessungen allerdings ergeben, dass kein Asbest in der Raumluft freigesetzt ist. Die Sportler haben jedoch die Anweisung, die Wände des Hauses nicht anzukratzen.
Der größte Teil des Geldes soll jedoch in den Neubau einer Mehrzwecksporthalle fließen. Etwa 16 Millionen Euro sind dafür eingeplant, derzeit rechnet das beauftragte Architektenteam, dass mit den Planungen der Halle in der Endphase ist, die genauen Kosten aus. Ob die veranschlagten Millionen reichen, wird sich Ende September zeigen, sagte Klemund. Geplant ist der Bau einer Sporthalle mit bis zu 2500 Zuschauerplätzen, einer frei schwebenden Lounge für ViP-Gäste sowie bis zu fünf Feldern für Ballsportarten sowie Trainingshallen für Judo und Fechten. Die Halle wird an die bestehende Ballspielhalle neben dem Hauptstadion gebaut. Der Auftrag sei nach der Ausschreibung ohne Einspruch der Unterlegenen vergeben worden, sagte Müller-Zinsius. Der Bau sei im Zeitplan, bis Herbst 2011 soll die Halle fertig sein. Muss sie auch, denn die Mittel aus dem Konjunkturpaket II des Bundes müssen bis Ende 2011 abgerechnet sein. Nach Sanierung und Erweiterung des Luftschiffhafens würde die Turnhalle allerdings weiter unsaniert sein. Daher habe die Stadt Potsdam einen weiteren Fördermittelantrag beim Land gestellt, damit die Turnhalle saniert werden kann. Insgesamt seien gut drei Millionen Euro dafür nötig. Ein Teil soll die Stadt, einen zweiten das Land und einen dritten Teil die Universität Potsdam bezahlen. Die benötigt laut Klemund die Halle für die Ausbildung der Sportstudenten. Sollte die Förderung des Landes nicht genehmigt werden, droht den Turner im schlimmsten Fall eine verschlossene Halle. Denn laut Klemund könne die Sicherheit der geräte nicht ewig gewährleistet werden.
Instandhaltungsmaßnahmen von Schwimm- und Leichtathletikhalle sowie Seekrug werden derzeit mit Hilfe von Bundesmitteln durchgeführt. Zudem soll der Tartan der Leichtathletikhalle und im Nebenstadion demnächst erneuert werden. Laut Sportminister Holger Rupprecht hat die Stadt nach Abschluss der Sanierung und Erweiterung eine beispielhafte Anlage für den Sport.
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