zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Weitere Querelen bei Educon Notenvergabe verweigert Investor gefunden?

Der unter Betrugsverdacht stehenden Bildungsdienstleister Educon kommt nicht zur Ruhe. Nach PNN-Informationen haben mehrere Schüler, die am Potsdamer Educon-Schulstandort in der Berliner Straße 135 in in diesem Jahr ihre Ausbildung beenden wollten, für ihre Leistungen keine Noten mehr erhalten.

Stand:

Der unter Betrugsverdacht stehenden Bildungsdienstleister Educon kommt nicht zur Ruhe. Nach PNN-Informationen haben mehrere Schüler, die am Potsdamer Educon-Schulstandort in der Berliner Straße 135 in in diesem Jahr ihre Ausbildung beenden wollten, für ihre Leistungen keine Noten mehr erhalten. Dies sei eine Reaktion von einigen Dozenten und Lehrern gewesen, die von dem privaten Schulträger seit Monaten kein Gehalt mehr erhalten haben, hieß es gestern von Educon-Schülern und ihren Eltern gegenüber den PNN. Empörend sei dies auch vor dem Hintergrund der schon gezahlten Schulbeiträge, hieß es weiter.

Kürzlich hatten neun Lehrer von Educon in einem offenen Brief an das brandenburgische Bildungsministerium, der den PNN vorliegt, indirekt schon mit der Nichtvergabe von Zensuren gedroht: „Niemand kann verlangen, ohne Honorar Noten zu schreiben.“ Sie hatten zugleich das Ministerium um finanzielle Unterstützung gebeten, dies allerdings war von einem Sprecher zurückgewiesen worden. Eine Anfrage an die Educon zu den Schwierigkeiten bei der Notenvergabe blieb bis gestern Abend unbeantwortet.

Zugleich sickerten weitere Details aus dem Innenleben der Potsdamer Educon-Niederlassung durch. So hat die Geschäftsführung im Juni an auf ihren Lohn wartende Dozenten eine Mail geschickt und sie trotz der „Zahlungsverzögerung“ gebeten, an der Schule zu bleiben. In Aussicht gestellt wird von der Geschäftsführung der Einstieg eines ausländischen Investors, der die Educon bei der anstehenden „Prozess-Arie“ gegen das brandenburgische Bildungsministerium „bis zum bitteren Ende“ begleiten könne. Auch zu dem potentiellen Investor gab es gestern aus dem Unternehmen keine Angaben.

Das Bildungsministerium hatte Anfang Juni drei staatlich geförderte Educon-Berufsfachschulen in Potsdam und Cottbus geschlossen. Der Schulträger, der noch weitere ungeförderte Schulen unterhält, soll zu hohe Schülerzahlen angegeben haben, um zu Unrecht Fördergelder zu kassieren. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen frühere und jetzige Mitglieder der Unternehmensführung wegen Betrugs. Educon bestreitet alle Vorwürfe und droht dem Ministerium mit Schadensersatzklagen. Das Vorgehen sei mit der Haushaltsnot in Brandenburg erklärbar, für Schulen wie von Educon seien zu wenig Mittel eingeplant, so ein Educon-Anwalt. Das Ministerium weist dies zurück. Geld spare das Land mit den Schulschließungen nicht, so Ministeriumssprecher Stephan Breiding: „Die Schüler müssen ja dann wieder anderswo unterrichtet werden.“H. Kramer

H. Kramer

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })