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Sport: Weiteres Verfahren gegen SVB

Sportgericht des NOFV entscheidet am Freitag über eventuelle Platzsperre

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Sportgericht des NOFV entscheidet am Freitag über eventuelle Platzsperre Von Michael Meyer 1554 Zuschauer bejubelten am Freitagabend Babelsbergs 3:1-Heimsieg über den MSV Neurupppin (PNN berichteten) – den zweiten diesjährigen Oberliga-Sieg nach zuletzt vier sieglosen Partien (zwei Remis, zwei Niederlagen). Gut denkbar, dass bereits am kommenden Sonntag kein Fan im nächsten Heimspiel gegen den Eisenhüttenstädter FC einen eventuellen weiteren Nulldrei-Sieg live verfolgen kann. Dem Verein droht möglicherweise eine Platzsperre – provoziert durch einige Zuschauer, die vor allem ihren eigenen Spaß haben wollen. Bereits am Wochenende eröffnete das Sportgericht des Nordostdeutschen Fußball-Verbandes (NOFV) ein neues Verfahren gegen den SVB. Im Verfahren wegen der Zusammenstöße zwischen Zuschauern aus dem SVB-Fanblock und der Polizei während des Oberliga-Punktspiels Schönberg – Babelsberg war der SVB am Freitagabend zu einer 300-Euro-Geldstrafe verurteilt worden. Als am Freitagabend Schiedsrichter Sebastian Brenn (Oberrohn) die zweite Halbzeit anpfeifen wollte, loderten nicht nur bengalische Feuer, sondern verhinderte dicker Rauch acht Minuten lang die Fortsetzung der Partie – vor den Augen von rund 30 NOFV- Funktionären und Teilnehmern des NOFV- Schiedsrichterausschusses. Der war eigens von seinem Coachinglehrgang aus Kienberg angereist, um die Leistung von Lehrgangsteilnehmer Brenn auf dem Rasen zu verfolgen und zu bewerten. Die „Pyromanen“ wussten dies durchaus: „Wir begrüßen die Delegierten des NOFV und wünschen viel Spaß bei der Show“ verkündeten sie während ihres Feuerwerks auf Transparenten. Der Referee beriet sich kurz mit NOFV-Spielbetriebsleiter Wilfried Riemer, ehe er die zweite Halbzeit anpfiff, in der der SVB Neuruppins Führung (Rugoli/14.) durch Hendryk Lau (56.), Kostas Pantios (58.) und Sören Warnick (90.) noch mehr als wett machte. „Überflüssigen Kinderkram“, nannte Nullrei-Präsident Rainer Speer die Pyro-Veranstaltung, durch die drei Unbeteiligte Verletzungen erlitten. „Drei Zuschauer mussten mit Augenspülungen durch das DRK versorgt werden“, informierte SVB-Geschäftsführer Ralf Hechel und erklärte: „Wir werden das so nicht hinnehmen können und uns in den nächsten Tagen im Vorstand dazu verständigen.“ Wohl wissend, dass die Geschichte ein Nachspiel haben dürfte. Hechel hatte schneller Recht, als er vielleicht ahnte: Bereits am Sonntag informierte das NOFV-Sportgericht den SVB über die erfolgte Eröffnung eines Verfahrens „auf der Grundlage der Eintragung des Schiedsrichters im Spielbericht“. Der Sonderbericht von Referee Brenn soll, wenn er dem NOFV vorliegt, auch den Babelsbergern zugestellt werden. Und bereits am kommenden Freitag um 18 Uhr gibt es dazu die mündliche Verhandlung in der Sportschule „Egidius Braun“ des Sächsischen Fußball-Verbandes in Leipzig. „Die Ladungsfrist wird verkürzt, da das Urteil des Sportgerichts in dieser Sportrechtssache vor dem nächsten Heimspiel des SV Babelsberg 03 zu fällen ist“, heißt es im gestern bei Nulldrei eingegangenen SDchreiben. In Anbetracht dessen werde auf eine schriftliche Stellungnahme des Vereins verzichtet, der aber am Freitag eine solche Stellungnahme vorlegen und vortragen müsse. Indizien dafür, dass Nulldrei dann nicht nur eine weitere Geldstrafe, sondern auch eine Platzsperre droht. Sprich: Dass der SVB gegen Eisenhüttenstadt vor einer Geisterkulisse kicken muss. „Das wäre sehr bedauerlich für uns und so, als müsse ein Schauspieler vor leerer Kulisse spielen. Wir brauchen auch das Anfeuern und den Applaus unserer Fans“, sagt Stürmer Hendryk Lau dazu. SVB-Aufsichtsratsmitglied Dirk Thiele glaubt, „dass wir kurz vor einer Platzsperre stehen“ und mahnt: „Wir müssen jetzt aktiv werden. Der Aufsichtsrat wird sich so schnell wie möglich treffen, um den Vorstand dabei zu helfen, solche Geschehnisse künftig zu unterbinden.“ Und Ralf Hechel erklärte angesichts einer eventuellen Platzsperre gegenüber PNN. „Wir werden in dieser Woche auf den Kartenvorverkauf verzichten. Vor allem aber müssen wir als Verein dringend handeln.“ Hechel schließt nicht aus, dass künftig die Polizei die Einlasskontrolle übernimmt und vorab das Stadion mit Sprengstoffhunden durchsucht. Wer das bezahlen soll, weiß er auch nicht. „Und das alles nur, weil einige Wenige, denen der SV Babelsberg 03 völlig egal ist, ihr ganz persönliches Süppchen kochen wollen! Da haben wir wieder die alte Konstellation: Sogenannte Fans handeln gezielt gegen den Verein.“

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