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ATLAS: Weltfremd

Man reibt sich verwundert die Augen, liest man die Äußerung des Landtagspräsidenten. Infomationsdefizite vermag Gunter Frisch beim Landtagsneubau nicht auszumachen.

Von Peer Straube

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Man reibt sich verwundert die Augen, liest man die Äußerung des Landtagspräsidenten. Infomationsdefizite vermag Gunter Frisch beim Landtagsneubau nicht auszumachen. Im Gegenteil. „Mehr Transparenz geht nicht“, verkündete der künftige Schloss-Herr gestern. Weltfremdheit drängt sich auf, angesichts dessen, was sich seit dem ersten, symbolischen Spatenstich vor nunmehr sieben Monaten rund um den und auf dem Alten Markt so ereignet hat. Zunächst hieß es, das Schloss passe nicht mehr in den Grundriss, weil die Tramgleise zu eng gebaut wurden. Dann stritt man sich um Fensterformen, das Material fürs Dach und das Knobelsdorffsche Treppenhaus. Schließlich wurde die Öffentlichkeit von den Rissen im Fortunaportal überrascht. Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Ans Licht kamen diese Dinge aber nicht durch eine offensive Informationspolitik – weder des Landes, weder des Sanierungsträgers der Stadt, der das Areal für den Bau vorbereitet hat, noch der Stadtverwaltung. Und das Bauunternehmen, die BAM, erweckt ebenfalls nicht den Eindruck, es möchte viel zur Aufklärung beitragen. An keinem Neubau in Potsdam ist das öffentliche Interesse so groß wie am Landtag. Dieser Fakt hätte wirkliche Transparenz verdient.

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