Landeshauptstadt: Weltweites Kultur-Marketing oder Auflösung
„Die Andere“ und Familien-Partei wollen Stadtverordneten-Votum zur Zukunft der Kulturhauptstadt GmbH
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„Die Andere“ und Familien-Partei wollen Stadtverordneten-Votum zur Zukunft der Kulturhauptstadt GmbH Die Zukunft der Kulturhauptstadt GmbH wird die Stadtverordneten bei ihrer heutigen Sitzung voraussichtlich gleich mehrfach beschäftigen. Während die Fraktion „Die Andere“ in einem sehr wahrscheinlich nicht mehrheitsfähigen Antrag fordert, die GmbH nach dem Scheitern der Potsdamer Kulturhauptstadt-Bewerbung unverzüglich aufzulösen, schlägt die Familien-Partei ein Gegengeschäft vor: Die GmbH um Manager Moritz van Dülmen soll, bis die regulären Verträge der Mitarbeiter auslaufen, „kulturelle Events“ der Stadt weltweit vermarkten – und zusätzlich ein Konzept zur Verbesserung der Attraktivität und Sicherheit Potsdams für Familien erstellen. Hintergrund dieses Vorschlags ist der kürzlich veröffentlichte Prognos-Familienatlas, der Potsdam als wenig familienfreundliche Stadt einstufte. Bescheidener nähert sich die Fraktion BürgerBündnis dem Thema Kulturhauptstadt GmbH: Der Oberbürgermeister soll nach ihrem Willen lediglich in der Fragestunde erläutern, wie er beabsichtigt, mit der GmbH umzugehen. Derzeit erarbeitet die Kulturhauptstadt GmbH nach Beschluss ihres Aufsichtsrates ein Konzept für ein „professionelles Kulturmarketing“, das Ende Juni vorgelegt werden soll. Zudem werden 17 zur Bewerbung geplante Projekte weitergeführt, darunter der Filmwettbewerb „Vision Possible“ und die für den September geplante Medientagung. Nach Fertigstellung des Marketingkonzeptes will die Verwaltung den Stadtverordneten empfehlen, die Kulturhauptstadt GmbH mit der Kultur-Vermarktung zu betrauen. Dazu soll ein neuer Wirtschaftsplan erstellt werden. Momentan hat die GmbH einen Jahresetat von 600 000 Euro und fünf Mitarbeiter, für vier von ihnen laufen die Verträge Ende 2005 aus, einer ist bis Mitte 2006 datiert. Oberbürgermeister Jann Jakobs hatte zuletzt betont, das Kulturmarketing sei nicht als „ABM-Maßnahme“ für die GmbH-Mitarbeiter gedacht; es gehe vielmehr darum, die während der Bewerbung geknüpften Kontakte und Netzwerke zu erhalten. SCH
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