Landeshauptstadt: Weniger Autos durch Tempo-30 und Parkuhren
Grüne-Kandidaten präsentierten ihre Vorhaben für Potsdam
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Grüne-Kandidaten präsentierten ihre Vorhaben für Potsdam „Leben in Potsdam – ökologisch, demokratisch, sozial“, unter diesem Motto zieht der Potsdamer Kreisverband von Bündnis 90/Die Grünen in den Kommunalwahlkampf. Auf einer Pressekonferenz erläuterten gestern die fünf Spitzenkandidaten das am Wochenende beschlossene Parteiprogramm. Neben Themen wie Stadtentwicklung, Kultur und Wirtschaft schlagen sich in dem 15-seitigen Papier auch Forderungen nach mehr Transparenz und Demokratie in Potsdam nieder (PNN berichteten gestern). Saskia Hüneke wolle sich besonders für eine „behutsame Stadtentwicklung“ stark machen. Die 50-Jährige ist momentan Fraktionsvorsitzende der Grünen in der Stadtverordnetenversammlung. „Wir wollen die Stadtteile dahingehend unterstützen, dass sie ihren spezifischen Charakter beibehalten und weiterentwickeln.“ Von der Potsdamer Innenstadt rund um den Alten Markt würden auch die anderen Quartiere profitieren. Für das Stadtschloss werde eine öffentliche Nutzung favorisiert, die Garnisonkirche dürfe nur unter der Auflage wieder errichtet werden, dass dort ein Versöhnungszentrum entsteht. Von Bornim bis Drewitz sollten alle Gebiete Beachtung finden. Die hinzukommenden Gemeinden müssten besonders berücksichtigt werden – bei den Grünen geschehe das bereits, auf der Kandidatenliste stehen zwei Groß-Glienicker Bürger. Ein weiteres Thema ist die „ökologische Organisierung“ des Verkehrs in Potsdam. Schwerpunkt dabei ist der Ausbau von Fußgänger- und Radwegen sowie der Strecken von Bus und Bahn. „Der Wegeanteil des Umweltverbundes könnte von derzeit 60 auf 80 Prozent erhöht werden“, schätzte Karlheinz Roos. Der 50-Jährige kandidiert im Wahlkreis IV (Schlaatz und Waldstadt). Einschnitte hingegen solle es im Privatverkehr geben, so sei bis auf wenige Ausnahmen ein Tempo-30-Limit für die städtischen Straßen angedacht. Eine Ausweitung der Parkraum-Bewirtschaftung ganz Potsdam sei eine weitere Möglichkeit, den Verkehr zu verringern. Statt einer Verlängerung der ISES könne ein Radweg entlang der Bahnbrücke über die Havel gebaut werden. Im Wahlkreis V (Stern/Drewitz) schicken die Grünen vorwiegend junge Kandidaten ins Rennen, das Durchschnittsalter liege bei 36 Jahren. Der 24-jährige Student Nils Naber führt die Liste an. Er wolle sich auf den Gebieten Jugend und Bildung einsetzen, habe aber auch Ideen für den Einsatz erneuerbarer Energieträger. „Ich könnte mir ein Pilotprojekt vorstellen, in dem die Busse auf Pflanzenöl umgerüstet werden.“ T. Lähns
T. Lähns
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