zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Weniger Delikte mit Rauschgift

In der Region Potsdam hat offenbar der Kontrolldruck im Bereich der Rauschgiftkriminalität abgenommen. Die Staatsanwaltschaft Potsdam hat im Vorjahr einen Rückgang der Verfahren in diesem Bereich um mehr als 30 Prozent verzeichnet.

Stand:

In der Region Potsdam hat offenbar der Kontrolldruck im Bereich der Rauschgiftkriminalität abgenommen. Die Staatsanwaltschaft Potsdam hat im Vorjahr einen Rückgang der Verfahren in diesem Bereich um mehr als 30 Prozent verzeichnet. „Wir werden mit den Polizeibehörden darüber reden“, sagte am Mittwoch der Chef der Staatsanwaltschaft, der leitende Oberstaatsanwalt Heinrich Junker, vor Journalisten. Denn Rauschgiftdelikte gelten ähnlich wie Geschwindigkeitsüberschreitungen als reine Kontrolldelikte, da diese nur durch Polizeikontrollen, nicht aber durch Anzeigen bekannt werden. Ganz offensichtlich habe es in diesem Bereich weniger Kontrollen durch die Polizei gegeben, hieß es auch aus Polizeikreisen. Dies liege auch an der Arbeitseinteilung in den einzelnen Schutzbereichen. Junker selbst wollte sich zu möglichen Ursachen für diesen gravierenden Rückgang nicht näher äußern, sagte aber, dass „es einen Anstoß seitens der Staatsanwaltschaft an die Polizei geben wird“.

Der Rückgang der Drogen-Ermittlungsverfahren bei der Potsdamer Staatsanwaltschaft liegt damit deutlich über dem bei sonstigen Strafermittlungen. Insgesamt ging die Zahl der Ermittlungsverfahren bei der Anklagebehörde im Jahr 2008 um mehr als sechs Prozent im Vergleich zum Jahr 2007 zurück. Dies liege besonders am Rückgang der Verfahren im Bereich der Jugendkriminalität. Dort sank die Zahl der neuen Verfahren um mehr als 14 Prozent. Hauptursache dafür sei der Bevölkerungsrückgang und die niedrige Geburtenrate in Brandenburg.

Bei Ermittlungsverfahren gegen namentlich bekannte Verdächtige sank die Zahl der Verfahren von 58 189 (2007) auf 54 224; bei Ermittlungen gegen Unbekannt von 45 220 auf 42 871 Verfahren. Hinzu kamen in beiden Jahren noch mehr als 12 600 Vollstreckungsverfahren.

Zufrieden zeigte sich Junker mit dem vor einem Jahr erfolgten Umzug der Behörde ins neue Justizzentrum in der Jägerallee. Die Wege seien kürzer, die Arbeit der Behörde besser zu organisieren. pet

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })