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Landeshauptstadt: Weniger Geld für Volkspark

Stadt kürzt Zuschuss um 200 000 Euro / Höhere Eintrittspreise erwogen / Rekordzahl: 330 000 Besucher

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Bornstedter Feld – Der Volkspark im Bornstedter Feld muss im nächsten Jahr mit 200 000 Euro weniger auskommen. „Der Bereich Grün- und Verkehrsflächen hat den Zuschuss ohne Angabe von Gründen gekürzt, das grenzt schon an Schikane“, beklagte sich gestern ProPotsdam-Geschäftsführer Horst Müller-Zinsius. Allein für die Grünpflege des Parks und des Lustgartens sei ein jährlicher Aufwand von einer Million Euro notwendig.

Wenn der Zuschuss so stark zurückgefahren werde, müssten zwangsläufig Pflege und Instandhaltung darunter leiden. Die Sanierung des maroden Daches im Veranstaltungsbereich schlage mit 60 000 Euro zu Buche. Darüber hinaus bestehe bei den Baulichkeiten mit ihren Holzelementen ein dringender Sanierungsbedarf. Die Bewirtschaftung im nächsten Jahr sei durch die Mittelkürzung gefährdet. „Wir werden daher verschiedene Varianten der Kompensation prüfen“, kündigte Müller-Zinsius an. Unter Umständen müssten der Parkeintritt oder die Eintrittspreise bei Veranstaltungen erhöht werden.

Der Geschäftsführer bezeichnet die vergangenen fünf Jahre als „Erfolgsgeschichte“ des Volksparkes. In diesem Jahr habe es mit 330 000 Besuchern einen neuen Rekord gegeben. Die Steigerung der Besucherzahlen sei vor allem auf das Veranstaltungsprogramm zurückzuführen. Mit 91 000 Besuchern mehr konnte das Spitzenergebnis von 2006 um zehn Prozent gesteigert werden. „Neben dem Management unserer Mitarbeiterin Diethild Kornhardt hat vor allem das gute Wetter seinen Anteil daran“, sagt Müller-Zinsius. Die Feuerwerkersinfonie stieß mit 26 000 Besuchern in neue Dimensionen vor. „An den zwei Abenden war erstmals die Kapazitätsgrenze erreicht“, sagte Kornhardt. Das Drachenfest brachte 16 000 und das Herbstfest 4000 Besucher. Das Ritterfest und den mittelalterlichen Apfelmarkt besuchten 24 000 Gäste. Das erstmals veranstaltete Wasserfest sei auf Anhieb gut angenommen worden und werde im nächsten Jahr wieder stattfinden, kündigte die Veranstaltungsmanagerin an.

Geschäftsführer Müller-Zinsius kann eine erhebliche Verbesserung des wirtschaftlichen Ergebnisses verbuchen. Mit 600 000 Euro Einnahmen konnte er das Ergebnis gegenüber 2006 um 25 Prozent steigern. Der Kostendeckungsgrad betrage 31 Prozent, wovon vergleichbare Anlagen in anderen Städten weit entfernt seien.

Kornhardt kündigte an, dass die Reihe der Herbst- und Winterveranstaltungen bis zum Frühjahr fortgesetzt werde. Deren Einführung im vergangenen Jahr sei ein großer Erfolg gewesen, denn es gebe ein nicht zu unterschätzendes Interesse an Außenveranstaltungen. 2008 werde das Programm in bewährter Form fortgesetzt. Geprüft werde laut Kornhardt, ob sich ein Skater-Event in Kooperation mit Vereinen sowie dem Rollsport- und Inlinerverband realisieren lasse.

Auf PNN-Nachfrage erläutert Horst Müller-Zinsius, wie es mit der Biosphärenhalle, die seit Mitte des Jahres eine „Enkelgesellschaft“ von ProPotsdam betreut, weitergeht. Die Stadtverwaltung bereite gegenwärtig eine Ausschreibung vor, die wahrscheinlich Mitte 2008 entschieden sei. Bis Ende 2008 sei die Biosphären-Gesellschaft noch für die Bewirtschaftung zuständig. Ihre Aufgabe bestehe im wesentlich in der Aufrechterhaltung der Funktion der Baulichkeit. Allein für die Deckung der laufenden Kosten wie Heizung und Energie müsse die Stadt jährlich 750 000 bis eine Million Euro aufwenden. Die mit Fördermitteln in Höhe von 22 Millionen Euro vor sieben Jahre gebaute Halle muss vertragsgemäß für 15 Jahre nachgenutzt werden, sonst droht die Rückzahlung der Fördermillionen.

Günter Schenke

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