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ATLAS: Weniger ist mehr

Der mahnend erhobene Zeigefinger von Icomos war zu erwarten. Seit dem Potsdam-Center und dem Glienicker Horn gab es in Potsdam kein Bauprojekt mehr, das so viel Konfliktpotenzial barg wie das im Zentrum Ost.

Von Peer Straube

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Der mahnend erhobene Zeigefinger von Icomos war zu erwarten. Seit dem Potsdam-Center und dem Glienicker Horn gab es in Potsdam kein Bauprojekt mehr, das so viel Konfliktpotenzial barg wie das im Zentrum Ost. 270 Wohnungen, fünf große und mehrere kleine Gebäude parallel zur Nuthestraße, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Welterbepark Babelsberg – allein die Zahlen zeugen schon von den Dimensionen des Vorhabens. Es ist der altbekannte Konflikt: Bedürfnisse einer wachsenden Stadt versus Welterbeschutz. Dabei hätte die Stadt in diesem Fall gewarnt sein können. Pläne für eine Bebauung der sensibel gelegenen Vorfläche gab es schon in den 1990er-Jahren. Entsprechend lange haben Denkmalpfleger, Investor und Bauverwaltung seinerzeit um einen Kompromiss gerungen. Damals wurde festgelegt, wo und wie hoch gebaut werden darf – und wo eben nicht. So steht es im Flächennutzungsplan. Bei allem Verständnis für die Wichtigkeit des Baus neuer Wohnungen: Auf ein paar weniger kann, ja darf es in diesem Fall nicht ankommen. Wie gesagt: Es gibt bereits einen Kompromiss. Man muss ihn nur einhalten.

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