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Landeshauptstadt: Weniger ist meistens mehr

Das internationale Medientreffen M100 findet in diesem Jahr nur an einem Tag statt / Bob Geldof erhält Preis

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Innenstadt - Ein Tag muss reichen, wenn sich im September zum dritten Mal Spitzenjournalisten in Potsdam treffen. „M100 – Das internationale Medientreffen in Potsdam“ wird nicht wie in den beiden Jahren zuvor an zwei Tagen stattfinden, sondern nur auf Freitag, dem 7. September, beschränkt sein, wie Sabine Sasse, Projektleiterin bei M100, am Mittwoch bei einer Pressekonferenz am Mittwoch sagte. Der Qualität der hochkarätig besetzten Veranstaltung soll das aber keinen Abbruch tun.

Der Schwerpunkt des diesjährigen Colloquiums liegt auf dem „Dialog zwischen Europa und dem Nahen Osten“, der auf dem so genannten Karikaturenstreit fußt. Dieser war der Ende September 2005 durch zwölf Karikaturen in einer dänischen Tageszeitung ausgelöst angeregt worden, die den islamischen Propheten und Religionsstifter Mohammed zeigten. Die etwa 100 „international führenden Meinungs- und Medienmacher“ aus 19 Ländern, zu denen unter anderem Frank Schirrmacher von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und Giovanni di Lorenzo von der Wochenzeitung „Die Zeit“ gehören, sollen so beispielsweise über Unterschiede bei westlichen und arabischen Medien diskutieren. Neben deutschen und europäischen Chefredakteuren werden auch „Medienmacher“ aus dem Sudan und Saudi-Arabien zu der eintägigen Konferenz erwartet.

Wie Sabine Sasse sagte, soll am Vormittag in drei „working sessions“ in der Orangerie von Sanssouci die unterschiedlichen Themen besprochen werden. Am Nachmittag werden die Ergebnisse in einer Konferenz im Schlosstheater des Neuen Palais vorgestellt. Zum Abschluss des internationalen Medientreffens soll der diesjährige, undotierte Medienpreis von M100 an den britische Musiker und Organisator von Benefizkonzerten, Bob Geldof, überreicht werden. Die Laudatio hält Giovanni di Lorenzo.

„Für sein nimmermüdes Engagement gegen Hunger, Aids, Unfreiheit und soziale Ungerechtigkeit“ erhalte Geldof diese Auszeichnung, sagte Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD). Zwar gehöre es mittlerweile bei Prominenten zum guten Ton, sich sozial zu engagieren. Doch Bob Geldof zeige dieses Engagement schon seit über zehn Jahre und habe somit die „Fußspuren“ in Europa und der Welt hinterlassen, die Voraussetzung für die Vergabe des M100 Sanssouci Medien Preises seien.

Eine Woche vor dem Medientreffen wird vom 31. August bis zum 3. September der M100 Jugend Medien Workshop im Haus der Brandenburgische-Preussischen Geschichte stattfinden. Etwa 100 Nachwuchsjournalisten im Altern zwischen 18 und 25 Jahren aus 14 Ländern werden zum Thema „Dialogue between Cultures“ in Potsdam erwartet.

Wie Oberbürgermeister Jann Jakobs sagte, habe sich M100 mittlerweile als einflussreiche Veranstaltung etabliert. Ins Leben gerufen 2005 im Rahmen der erfolglosen Bewerbung Potsdams um den Titel der europäischen Kulturhauptstadt 2010, war eine Fortsetzung nie sicher. „Den Willen jedoch hatten wir“, so Jakobs. Er habe bei den Veranstaltungen in den beiden vergangenen Jahren „harte und kontroverse, am Ende aber immer faire Diskussionen“ erlebt. Dass M100 mittlerweile eine feste Adresse sei, zeige sich auch an dem Engagement verschiedenster Stiftungen. So konnte in diesem Jahr die renommierte Herbert-Quandt-Stiftung als Partner und Geldgeber gewonnen werden. D.Becker

D.Becker

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