Landeshauptstadt: Weniger Krach bei Tempo 30
Ausschuss startet Beratung zum Lärmaktionsplan 2011
Stand:
Mit Unverständnis reagierte Stadtverordneter Ralf Jäkel (Die Linke) auf einen Vorschlag im Lärmaktionsplan 2012. „Es erschließt sich mir nicht, warum es notwendig sein soll, in dem kleinen Abschnitt der Friedrich-Engels-Straße zwischen Friedhofsgasse und Schlaatzweg nachts Tempo 30 zu fahren“, sagte er im Umweltausschuss. Das Gremium startete Dienstagabend die Beratung über den Lärmaktionsplan, der seit einigen Wochen in der Verwaltung vorliegt.
Jäkel hatte offenbar das 114 Seiten umfassende Werk des Dresdener Verkehrsbüros Ditmar Hunger schon gelesen. Eine Diskussion war Dienstag nicht vorgesehen, Jäkels Frage blieb daher unbeantwortet. Die Stadt sei gesetzlich verpflichtet, einen Lärmaktionsplan auszuarbeiten, heißt es im Anschreiben der Verwaltung. Der Beschluss der Stadtverordneten zum aktuellen Papier steht noch aus.
Viele laut Aktionsplan sinnvolle Maßnahmen wie Austausch der Pflasterung der Straßenbahngleise, lärmoptimierte Fahrbahnüberflächen, Straßensanierungen. Lärmschutzfenster und andere kosten Millionen und Abermillionen. Sie sind bei einem Etat von zirka 1,5 Millionen Euro im Jahr für Straßenunterhaltung einfach Illusion.
Da bleibt das kostengünstige Tempo 30 als die Methode der Wahl. So schlagen die Verfasser ganztägig Tempo 30 unter anderem in Abschnitten der Charlottenstraße, Großbeerenstraße, Jägerallee, Hebbelstraße und Pappelallee vor. Dazu müsse jedoch nachgewiesen sein, dass der Lärmpegel den Lärmschutz-Wert überschreitet. Selbst in der Hans-Thoma-Straße als „Zubringer“ für die Nuthestraße soll das aufgrund von Messungen nicht der Fall sein. Für weitere Straßen schlägt der Aktionsplan zum „Schutz der Wohnbevölkerung in den Abend- und Nachtstunden“ ein Tempo-30-Limit vor. Dazu gehören neben der von Jäkel herausgegriffenen Friedrich-Engels-Straße die Straße am Brauhausberg, Drewitzer Straße, Kastanienallee, Templiner Straße und Kaiser-Friedrich-Straße. Für diese sei die Regelung mindestens von 22 bis 6 Uhr notwendig, „gegebenenfalls ergänzend 18 bis 22 Uhr“, so der Vorschlag. Günter Schenke
Günter Schenke
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: