Landeshauptstadt: Weniger Krach durch Tempo 30
Mit Unverständnis hat der Linke-Stadtverordnete Ralf Jäkel auf einen Vorschlag im Lärmaktionsplan 2012 zur Temporeduzierung in der Friedrich-Engels-Straße reagiert. „Es erschließt sich mir nicht, warum es notwendig sein soll, in dem kleinen Abschnitt der Friedrich-Engels- Straße zwischen Friedhofsgasse und Schlaatzweg nachts Tempo 30 zu fahren“, sagte er im Umweltausschuss.
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Mit Unverständnis hat der Linke-Stadtverordnete Ralf Jäkel auf einen Vorschlag im Lärmaktionsplan 2012 zur Temporeduzierung in der Friedrich-Engels-Straße reagiert. „Es erschließt sich mir nicht, warum es notwendig sein soll, in dem kleinen Abschnitt der Friedrich-Engels- Straße zwischen Friedhofsgasse und Schlaatzweg nachts Tempo 30 zu fahren“, sagte er im Umweltausschuss. Das Gremium beriet in seiner letzten Sitzung über den Lärmaktionsplan, der seit einigen Wochen in der Verwaltung vorliegt.
Jäkel hatte offenbar das 114 Seiten umfassende Werk des Dresdener Verkehrbüros Ditmar Hunger schon gelesen. Eine Diskussion war nicht vorgesehen, Jäkels Frage blieb daher unbeantwortet. Die Stadt sei gesetzlich verpflichtet, einen Lärmaktionsplan auszuarbeiten, hieß es von der Verwaltung. Der Beschluss der Stadtverordnetenversammlung zum aktuellen Papier steht noch aus.
Viele laut Aktionsplan sinnvolle Maßnahmen wie Austausch der Pflasterung der Straßenbahngleise, lärmoptimierte Fahrbahnüberflächen, Straßensanierungen, Lärmschutzfenster und andere kosten Millionen und Abermillionen. Sie sind bei einem Etat von zirka 1,5 Millionen Euro im Jahr für Straßenunterhaltung Illusion.
Da bleibt das vergleichsweise kostengünstige Tempo 30 für die Stadtverwaltung die Methode der Wahl. So schlagen die Verfasser ganztägig Tempo 30 unter anderem in Abschnitten der Charlottenstraße, Großbeerenstraße, Jägerallee, Hebbelstraße und Pappelallee vor. Dazu müsse jedoch nachgewiesen sein, dass der Lärmpegel den Lärmschutz-Wert überschreitet. Selbst in der Hans-Thoma-Straße als „Zubringer“ für die Nuthestraße soll das aufgrund von Messungen nicht der Fall sein. Für weitere Straßen schlägt der Aktionsplan zum „Schutz der Wohnbevölkerung in den Abend- und Nachtstunden“ ein Tempo-30-Limit vor. Dazu gehören neben der von Jäkel herausgegriffenen Friedrich-Engels-Straße die Straße am Brauhausberg, Drewitzer Straße, Kastanienallee, Templiner Straße und Kaiser-Friedrich-Straße. Für diese sei die Regelung mindestens von 22 bis 6 Uhr notwendig, „gegebenenfalls ergänzend 18-22 Uhr“, so der Vorschlag.
Günter Schenke
Günter Schenke
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