NEUE PLÄNE: Weniger Platz, mehr Historie: Potsdams neuer Schloss-Landtag
Damit der Landtagsneubau weitgehend in Gestalt des ehemaligen Stadtschlosses entstehen kann, hat das Land als Bauherr seine Pläne geändert und neue Vorgaben gemacht. Die neuen Details, über die der Landtag am 10.
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Damit der Landtagsneubau weitgehend in Gestalt des ehemaligen Stadtschlosses entstehen kann, hat das Land als Bauherr seine Pläne geändert und neue Vorgaben gemacht. Die neuen Details, über die der Landtag am 10. April entscheiden soll, auf einen Blick:
Der Landtagsneubau kostet jetzt rund 100 Millionen Euro. Dazu kommen 20 Millionen Euro von Software- Unternehmer Hasso Plattner für die Außenfassade. Bisher waren Kosten von 85 Millionen Euro veranschlagt. Die Mehrkosten entstehen nach Angaben von Finanzminister Rainer Speer (SPD) vor allem durch gestiegene Baukosten. Außerdem soll den Bieter-Konsortien der Aufwand der Neuplanungen „angemessen“ vergütet werden.
Der Landtagsneubau wird wegen der notwendigen Überarbeitung der Entwürfe – die historische Außenfassade ist jetzt Pflicht – und einer Bauzeit von drei Jahren ein Jahr später fertig als geplant: Ende 2012. Ende September 2008 sollen die überarbeiteten Entwürfe der Konsortien vorliegen, im Dezember 2008 sollen sie bewertet werden.
Der Landtag soll auf Räume verzichten. 755 Quadratmeter Fläche sollen gestrichen, die Bibliothek kleiner und Räume ins Untergeschoss verlegt werden. Damit reduziert sich die Zahl der Stellplätze von 200 auf 175.
Der Landtag wird breiter als das ehemalige Schloss: Der Südflügel soll bis zu zehn Meter tiefer in den Innenhof ragen, die Seitenflügel sollen drei bis fünf Meter breiter werden als im Original.
Für Abgeordnetenbüros sollen auch die Flügelbauten des Fortunaportals genutzt werden. Bisher war dafür eine öffentliche Nutzung vorgesehen, das Land wollte ihren Bau nicht bezahlen. Jetzt sollen die Flügelbauten vom Land mit Geld aus der Plattner- Spende errichtet werden.
Hinter der dreigliedrigen Außenfassade sollen sich vier Geschosse verbergen. Damit in der Gesims- und Attikaebene ein weiteres Geschoss eingefügt werden kann, müssen Lichtschlitze unter dem Gesims sowie Fenster im Dach eingesetzt werden. Die Dachfenster im Südflügel sind bereits mit Schlösserstiftung und Landesdenkmalamt abgestimmt.
Die Innenhof-Fassade soll mit Ausnahme der nördlichen Kopf- und Flügelbauten (des Fortunaportals) nicht historisch werden. Ansonsten ließen sich nicht alle nötigen Funktionen unterbringen, so das Land. Ebenso wenig dürften den Bewerber-Konsortien Vorgaben zur Gestaltung des Inneren des Baus gemacht werden – damit ist auch die Wiedererrichtung des Knobelsdorffschen Treppenhauses gestrichen.
Die Zufahrt zur Tiefgarage, die unter dem Innenhof gebaut wird, muss jetzt von der künftigen Humboldtstraße aus erfolgen. Damit liegt die Einfahrt außerhalb des Baugrundstücks.
Erhaltene historische Bauteile des Schlosses sollen beim Neubau soweit wie möglich verwendet werden. Bisher war dies nur für die nördlichen Kopfbauten vorgesehen.
Der Figurenschmuck des Schlosses soll ausschließlich durch Spenden finanziert werden. SCH
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