Landeshauptstadt: Weniger rechtsextreme Gewalttaten

Die Zahl rechtsextremer Gewalttaten ist in Potsdam im zurückliegenden Jahr weiter gesunken. Das zeigt die vorläufige Jahresstatistik des auf politisch rechtsgerichtet motivierte Gewalt spezialisierten Vereins Opferperspektive, der seit Jahren schon Leidtragende von Neonazi-Attacken unterstützt und berät – und parallel zur Polizei auch die Zahl der Übergriffe mit rechtsextremen Hintergrund listet. Demnach hat es im vergangenen Jahr fünf Übergriffe gegeben, laut Vereinsangaben ausschließlich mit rassistischem Hintergrund. Im Jahr 2009 zählte der Verein noch neun Attacken, 2008 noch 16. Im Jahr 2005 hatte der Verein für die Landeshauptstadt sogar 28 Vorfälle gezählt.

Den gravierendsten Vorfall des vergangenen Jahres registrierte der Opferperspektive e.V. im April, als ein 45-Jähriger in einem Einkaufscenter einem libanesischen Mann ins Gesicht geschlagen und dessen Frau und zwei Kinder mit einer Pistolenattrappe bedroht haben soll. Zwei weitere Übergriffe sollen sich am Hauptbahnhof ereignet haben – in einem Fall soll ein Regierungsvertreter aus dem Jemen durch einen Schlag gegen den Kopf verletzt worden sein. Bei seinen Recherchen nutzt der Verein Polizeiangaben, aber auch eigene Erkenntnisse und Bewertungen – deswegen lagen die statistischen Werte der Opferperspektive in der Vergangenheit oft höher als bei der Polizei. Bei der Ermittlungsbehörde liegen für das vergangene Jahr aber noch keine abschließenden Zahlen für Potsdam vor.HK

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