Sport: Weniger Tore, mehr Platzverweise
Die 3. Fußball-Liga hatte in der jetzt beendeten Saison so wenige Zuschauer wie noch nie
Stand:
Die vierte Saison der 3. Fußball-Liga ist beendet, nun kämpft der Tabellendritte Jahn Regensburg noch gegen den Karlsruher SC um den Aufstieg in Liga zwei. Die Oberpfälzer sind dabei sogar favorisiert, denn in den bisherigen drei Duellen hat sich jeweils der Drittligist in der Relegation gegen den 16. der Zweiten Liga durchgesetzt. Während der SV Babelsberg 03 als 17. der Tabelle die Klasse hielt, konnte selbst die Fußballweisheit des ehemaligen Nationalspielers Mario Basler Zweitliga- Absteiger Rot-Weiß Oberhausen nicht vor dem freien Fall in die Viertklassigkeit bewahren. Auch der FC Carl Zeiss Jena steht als 18. auf einem Abstiegsplatz, hofft aber noch darauf, dass ein anderer Drittligist die Lizenz entzogen bekommt oder aus finanziellen Gründen zurückzieht. Dann könnte Jena als bester Absteiger noch in der Liga bleiben. Schlusslicht Werder Bremen II kam mit nur 22 Punkten auf das schlechteste Ergebnis, das jemals von einer Drittliga-Mannschaft erzielt wurde.
Vom Aufstieg des Meisters SV Sandhausen und des Tabellenzweiten VfR Aalen könnten die Drittliga-Vereine profitieren, denn mit Aalen (rund 65 000 Einwohner) und Sandhausen (rund 15 000) verabschieden sich kleine Standorte mit wenig Anziehungskraft für ein großes Publikum. Zu Aalens Heimspielen kamen in der aktuellen Saison trotz Aufstieg durchschnittlich 4365 Zuschauer, Sandhausen beobachteten gar nur 2616. Auch in Regensburg (immerhin fast 140 000 Einwohner) waren es nur 3789 Zuschauer im Schnitt. Der Publikumszuspruch war in dieser Saison so schwach wie noch nie.
Schuldlos daran ist Arminia Bielefeld. Zu den 19 Heimspielen des ehemaligen Zweitligisten kamen immerhin 170 673 Zuschauer. Der Verein genoss damit die beste Quote von 8983 Besucher pro Partie. Dicht dahinter folgte der VfL Osnabrück (8720). Insgesamt kamen 1 733 582 Zuschauer in die Drittliga-Stadien. Das sind 4562 Fans pro Begegnung - deutlich weniger als 2010/2011, als noch durchschnittlich 5590 die Kassen passierten. Damit blieb die Liga erstmals in dieser Struktur unter 5000 Zuschauer. Die Heimspiele des SV Babelsberg 03 besuchten insgesamt 46 345 Zuschauer, das waren 2439 pro Partie und weniger als vor der Saison erhofft. Als Quotendrücker erwiesen sich einmal mehr die zweiten Mannschaften. Werder Bremen II wollten zu Hause nur 626 pro Spiel sehen, den VfB Stuttgart II ebenfalls nur 812 Besucher.
Auch die Anzahl der Tore sank in dieser Saison leicht: 956 Treffer ergeben 2,52 pro Spiel. Damit ging der Durchschnitt erneut leicht zurück, in der vorigen Saison wurde noch 2,57 Mal pro Partie getroffen. Bester Torschütze war diesmal Marcel Reichwein von Rot-Weiß Erfurt mit 17 Treffern vor Tobias Schweinsteiger (Regensburg), Robert Lechleiter (Aalen/je 14), Dominik Stroh-Engel (Babelsberg), Frank Löning (Sandhausen), Sebastian Glasner (Burghausen/je 13), Markus Müller (Babelsberg) und Zlatko Janjic (Wiesbaden/je 12). Insgesamt zehn Spieler teilten sich Babelsbergs 44 Tore in diesem Spieljahr. Als Mannschaft erzielte die SpVgg Unterhaching mit 63 die meisten Tore, was erstaunlicherweise nur zu Rang 15 reichte.
53-mal zückten die Referees die Rote, 38-mal die Gelb-Rote Karte. Eine Zunah- me, denn in der vorigen Saison waren es nur 31 Rote und 37 Ampelkarten. Mit Anton Makarenko (5. Spieltag), Ronny Surma (17.) und Matthias Kühne (23. und 36.) sahen drei Babelsberger viermal Rot. Jena kassierte mit zwölf die meisten Platzverweise – je sechsmal Gelb-Rot und Rot. dpa/PNN
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