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Landeshauptstadt: Weniger Zuschuss für Theater

Minus soll durch höhere Besucherzahlen im Neubau aufgefangen werden

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Die städtischen Zuwendungen für das Hans Otto Theater (HOT) sollen zwischen 2007 und 2009 um eine Viertelmillion abgebaut werden. Dies sieht der Entwurf des neuen Zuwendungsvertrages für diesen Zeitraum vor, der den alten, 2006 auslaufenden ersetzt. 2007 sind noch 3,75, im Jahr darauf 3,6 und 2009 nur 3,5 Millionen Euro vorgesehen.

Vor dem Finanzausschuss erklärte gestern Abend Birgit-Katherine Seemann, Fachbereichsleiterin Kultur/Museen, dass die Stadtverwaltung darüber mit der Intendanz des Theaters noch in Verhandlungen steht. Das den Ausschussmitgliedern vorgelegte Papier schätzt die Senkung des Zuschusses als realistisch ein. Sie soll einerseits durch gegenüber dem Provisorium „Blechbüchse“ am Alten Markt wesentlich größere Zuschauerzahlen und damit höhere Einnahmen im neuen Theaterbau an der Schiffbauergasse erreicht werden. Das HOT plane jährlich 500 Vorstellungen. Zum anderen könne 2008 und 2009 die gegenüber der Eröffnungsphase dann geringere Zahl von Neuinszenierungen zur Kostenersparnis beitragen.

Im Ausschuss wurden Bedenken geäußert, ob diese Rechnung aufgeht. Sie bereits vor dem Start des Theaterneubaus aufzumachen, berge viele Unwägbarkeiten in sich. Allein bei den Betriebskosten ist gegenüber dem alten Bau mit einer Verteuerung um 85 000 Euro je Jahr zu rechnen, die vom Theater aufgefangen werden muss. Auf diesem Gebiet seien zudem durch das andauernde Steigen der Energiepreise zusätzliche finanzielle Belastungen zu erwarten. Dazu erklärte Seemann, dass die Sicherung der künstlerischen Qualität trotz der Zuschusssenkung im Mittelpunkt stehe und nicht leiden dürfe.

Noch nicht zu Ende verhandelt ist auch der Zuschuss für den Nikolaisaal. Der Vertragsentwurf sieht für die Kulturstätte für die drei Jahre gleichbleibend 680 000 Euro vor. Weiterhin finanziell bezuschusst werden die Musikfestspiele Sanssouci.

Bereits „endverhandelt“ seien die Festlegungen für die Kammerakademie, teilte die Fachbereichsleiterin mit. Das den Ausschussmitgliedern vorgelegte Papier sieht ebenfalls gleichbleibend über die drei nächsten Jahre jeweils 730 000 Euro vor. Dabei handelt es sich um die für die Grundsicherung notwendige Summe. Eine Möglichkeit, Sponsoren zu gewinnen, ergebe sich für diesen Bereich nicht. Die seit 2005 im Schlosstheater Neues Palais laufende Reihe „Winteroper“, die weiter fortgeführt werden soll, wird nicht über diesen Zuschuss mitfinanziert. Erhart Hohenstein

Erhart Hohenstein

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