Landeshauptstadt: Wenn Frauen nur das eine wollen
Der ProSieben-Film „Sex und mehr“ mit der Potsdamer Schauspielerin Stefanie Stappenbeck
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Der ProSieben-Film „Sex und mehr“ mit der Potsdamer Schauspielerin Stefanie Stappenbeck Von Dirk Becker Es war nur eine Frage der Zeit, bis der Privatsender ProSieben mit Eigenproduktionen auf den Markt kommen würde. Zu gut läuft seit Monaten schon jeden Mittwochabend die amerikanische Erfolgsserie „Sex and the City“. Fast schon ritualhaft treffen sich junge Frauen zum gemeinsamen Fernsehtermin, um mit Sektglas in der Hand über Carrie, Samantha, Charlotte und Miranda zu kichern, wenn sie sich mal wieder über die Vorzüge von Vibratoren oder über das Mannsbild im Allgemeinen und Speziellen auslassen. „Sex und mehr“ heißt der Film, mit dem ProSieben heute Abend um 20.15 Uhr an die Quoten der vier Amerikanerinnen anknüpfen will und in dem die Potsdamerin Stefanie Stappenbeck eine Rolle besetzen durfte. Die vier unzertrennlichen Freundinnen Minza, Valerie, Edda, und Frenzy kommen zusammen, um die Hochzeit von Valerie (Stefanie Stappenbeck) vorzubereiten und kräftig zu feiern. Doch Valerie hat ein Problem: Ihr Zukünftiger war bisher auch ihr Einziger in Sachen Sex. Und weil ein amerikanisches Eheberatungsbuch empfiehlt, dass eine Frau vor der Vermählung mindestens mit zwei verschiedenen Männern geschlafen haben muss, will Valerie Tatsachen schaffen und ihre drei Freundinnen sollen helfen. So einfach ist das Grundgerüst gestrickt, denn in diesem Film wollen ausnahmsweise die Frauen nur das eine. Regisseur Peter Gersina („Mädchen, Mädchen 2“) schickt die vier Damen nun auf den Weg und eine Geschichte mit typischen, oftmals vorhersehbaren Turbulenzen nimmt ihren Lauf. Minza (Mina Tander), von ProSieben als „Emanze“ bezeichnet, koordiniert die Suche nach dem entsprechenden Mann, während die blonde „Nymphomanin“ Edda (Simone Hanselmann) und die „Lesbe“ Frenzy (Miranda Leonhardt) zwischen Einkaufstour und Männerfang pendeln. Und so sitzt man und hört von den jungen Frauen so schöne Sätze wie „Der erkennt nicht mal eine Klitoris, wenn ein Blaulicht draufgedübelt wurde“ oder wundert sich über Valerie, die in einem Massagesalon, kaum das ein Tropfen Öl auf ihren Rücken klatschte, zu mauzen anfängt wie eine rollige Katze. Obwohl man bei diesem Film einen derartigen Satz kaum schreiben darf, ohne das Zweideutigkeiten ausbleiben aber: Es dauert bis bei „Sex und mehr“ der erste filmische Höhepunkt erreicht ist. Da soll Dieter (Gregor Bloéb), in der Schulzeit der regionale Sexgott schlechthin, nun für Valeries Zweiterlebnis herhalten. Doch der arme Kerl entpuppt sich nach Jahren als geläuteter Softie, der mit seiner Selbsthilfegruppe „Mann und Penis“ dem „Testosterongesteuertem“ zu entkommen sucht. Bleób gelingt es wenigstens etwas augenzwinkernden Humor und Ironie in diesen Film einzubringen. Ansonsten bleibt das Niveau, gewollt oder ungewollt, immer unterhalb der Gürtellinie. Am Ende dann, so viel kann verraten werden, ist alles gut und selbst die Probleme auf den Nebenschauplätzen, die natürlich irgendwie immer etwas mit Sex zu tun haben, sind gelöst. „Sex und mehr“ heute Abend um 20.15 Uhr auf ProSieben.
Dirk Becker
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