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Landeshauptstadt: Wenn Polens Sterne leuchten

ist der Andrang im Kutschstallhof groß / Sternenmarkt mit Besucherrekord

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Innenstadt - Mag die Stimmung zwischen Deutschland und Polen auf höherer politischer Ebene auch als gespannt bezeichnet werden, von Nachbar zu Nachbar wird sie immer besser. „Das Interesse war sehr groß, zum Sternenmarkt nach Potsdam zu fahren“, bestätigt Marek Raczak, Direktor des Kulturzentrums Zamek (Schloss) in Poznan. Dieses Kulturzentrum verbindet inzwischen eine enge Partnerschaft mit dem Haus der Brandenburgisch Preußischen Geschichte (HBPG) und die wird das ganze Jahr gepflegt, trägt aber besonders schöne Früchte bei der Gestaltung des Sternenmarktes auf dem Kutschstallhof. Vor allem aus den Grenzregionen seien die Handwerker, Händler, die Kulturensemble und Tourismusverbände angereist, an die 600 Leute“, erzählt Raczak. Aber auch längere Strecken hätten die Beteiligten am Sternenmarkt auf sich genommen und zwar bis zu 900 Kilometer.

Und so wird das Angebot von Jahr zu Jahr vielfältiger, die Ausstattung romantischer und das Essen duftete so verführerisch, dass mancher allein deshalb den Sternenmarkt aufsuchte. Bigos (Teigtaschen), der Rote-Bete-Bartszcz und die unterschiedlich gefüllten Pierogi fanden reißenden Absatz, aber auch das eher deutschstämmige Eisbein mit Sauerkraut war ein Publikumsrenner. Vor freundlich hingehaltenen Spiegeln wurden Mützen, Hüte und Umschlagtücher probiert – alles handgemacht. Es gab wie schon im Jahr zuvor interessante handwerkliche Arbeiten von hübschen Kästchen über Bernsteinschmuck bis zu Steinen, auf denen eingraviert Salamander, Schnecken und Frösche hausen. Dazu konnte man allerlei Süßigkeiten naschen, die ebenfalls zu den zwölf symbolischen Spezialitäten gehören, die am Heiligabend auf der polnischen Festtafel stehen. Auch Schulen, zum Beispiel eine Grundschule aus Lubuskie, hatten es sich nicht nehmen lassen, selbstgefertigte Handarbeiten als Geschenk anzubieten. Insgesamt 65 Stände waren diesmal aufgebaut, einschließlich der touristischen Angebote im Kutschstall, an denen man erfuhr, dass Polen mit seinen Seen und Wäldern, den vielfach sehr schön wiederhergestellten Städten eine Reise wert ist. Der Direktor des Posener Kulturzentrums kommt übrigens selbst aus einem restaurierten Schloss. Das Kulturzentrum residiert im ehemaligen Palast von Kaiser Wilhelm II. Erstaunlicherweise hat Potsdams Partnerstadt Opole jedoch noch kein Interesse am Sternenmarkt gezeigt, dafür will sich aber Schlesien im nächsten Jahr mit einklinken.

„Platz haben wir noch“, meint HBPG- Geschäftsführer Gert Streidt und zeigt noch unausgefüllte Ecken. Glühweinbestückt steht er unterm etwa zehn Meter hohen Tannenbaum, der von Hasso Plattner gesponsert wurde. Er freut sich, dass alles immer besser klappt und der Markt so gut angenommen wird. Denn mittlerweile hat sich an der Kasse eine lange Schlange von Besuchern gebildet, die alle mitfeiern möchten mit den polnischen Folkloregruppen, die mit frischen Mädchenstimmen Volkslieder singen, die tanzen und als Pantomimen rot, blau, weiß und gelb eingefärbt über den Platz schreiten und dann in einer typischen Pose erstarren. Am besten trifft es dabei der Schuhputzer, der für seine Geste oft ein Trinkgeld einheimst. Für freundschaftliche Abwechslung sorgt dann das Kindertheater Pampelmuse und als die Dämmerung hereinbricht wird es mit der Feuershow unterm deutsch-polnischen Sternenhimmel überaus romantisch. Es ist also kein Wunder, dass es zum Abschluss einen Besucherrekord mit 9000 Gästen gibt, 2000 mehr als im Vorjahr.

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