INTERVIEW: „Wenn Sie überfallen werden, rufen Sie wie immer die 110 an“
Herr Meyritz, Ordnungsamt und Polizei in einer Dienststelle – ist das die Zukunft?Einen Königsweg gibt es nicht, die beiden zu verzahnen ist aber ein guter Ansatz, weil es viele gemeinsame Schnittstellen gibt, etwa bei RuhestörungenEs geht also um Synergie-Effekte?
Stand:
Herr Meyritz, Ordnungsamt und Polizei in einer Dienststelle – ist das die Zukunft?
Einen Königsweg gibt es nicht, die beiden zu verzahnen ist aber ein guter Ansatz, weil es viele gemeinsame Schnittstellen gibt, etwa bei Ruhestörungen
Es geht also um Synergie-Effekte?
Das Wort würde ich hier nicht so gerne gebrauchen, das steht ja oft im Zusammenhang mit Stellenabbau. Das ist hier aber nicht passiert.
Was mache ich denn, wenn ich am Mittwoch überfallen werde und der Servicepunkt geschlossen ist?
Die Wahrscheinlichkeit, Opfer eines Gewaltdeliktes zu werden, ist in Babelsberg sehr gering und im ersten Halbjahr 2013 sogar noch weitergesunken. Wer dringend polizeiliche Hilfe benötigt, sollte immer die 110 anrufen. Die Leitstelle setzt dann den am schnellsten verfügbaren Streifenwagen ein. Die Fußläufigkeit eines Polizeistandortes spielt da nur eine untergeordnete Rolle. Das ist wie beim Arzt, jeder weiß, dass die Praxen mittwochnachmittags geschlossen sind. Wenn mir dann etwas fehlt, rufe ich auch den Notarzt.
Die Babelsberger müssen sich also nicht weniger sicher fühlen?
Überhaupt nicht. Die Zahl der Revierpolizisten oder Funkstreifen bleibt dieselbe. Im Schnitt sind täglich acht Streifenwagen im Bereich der Polizeiinspektion Potsdam unterwegs - und ich rede nur von den sichtbaren Streifen, Zivilstreifen gibt es ja auch noch.
Das Gespräch führte A. Lemme
Peter Meyritz, 55 Jahre alt, leitet die Potsdamer Polizeidirektion West seit Juni 2011. Im selben Jahr wurde auch die Polizeireform durchgeführt.
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