
© A. Klaer
Kommentar über Kis-Schwarzbau: Wer baut, hat recht?
Private Bauherren müssen sich an viele Verträge, Vorschriften und Fristen halten. Für andere Bauherren gilt das offenbar nicht. PNN-Autor Henry Klix meint, dass das sehr deutlich nach Willkür riecht.
Stand:
Potsdam - Wer bauen will, hat es gemeinhin eilig. Der Familienzuwachs benötigt dringend noch ein Zimmer, zur Oma soll es nicht mehr so weit sein oder die neue Arbeitsstelle muss schneller erreicht werden. Kredit-, Miet- und Werksverträge für den Neubau – wenn Fristen nicht eingehalten werden, kann es für den Privatmann ganz fix existenzbedrohend werden. Mancher hat sich schon vergaloppiert, weil er die Bauaufsicht nicht auf dem Schirm hatte. Die lässt sich nämlich bisweilen Zeit mit der Genehmigung privater Bauprojekte.
Ja, auch der städtische Eigenbetrieb Kis hat es eilig. Bebauungspläne, Nachbarschaftsrechte, womöglich auch noch naturschutzrechtliche oder archäologische Auflagen? Ach was! Wer baut, hat recht. Und wenn die Stadt einen Parkplatz braucht, kann man den auch schwarz errichten. Laut Kis ist das sogar mit der Bauaufsicht abgestimmt gewesen. Unfassbar: Auf der einen Seite gibt es eine Flut von Vorschriften, mit denen mancher privater Bauherr an den Rand gebracht wird. Auf der anderen Seite gibt es nicht nur einen Baubeigeordneten, sondern offenbar auch einen städtischen Eigenbetrieb, die sich nicht darum scheren, und eine Behörde, die sie offenbar nicht aufhält. Das riecht immer mehr nach Willkür.
Und was meinen Sie? Schreiben Sie uns an leserpost@pnn.de!
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: